geköpfter Hahn
Die „Namenlose”, mit der mich noch immer Hoffnungen plagen, hat mir eine e-mail geschrieben. Sie hält mich auf Distanz. Bedankt sich immer lieb. Geht auf manche Fragen nicht ein. Beschreibt mir detailliert ihr Wochenende. Daß sie auf dem Heimweg mit einem Bekannten bemerken konnte, wie schön der Sternenhimmel ist. Daß sie sich freut, daß ich mich bemühe (Frauen kennenzulernen nämlich).
Wie werde ich mich verhalten, wenn mal wieder eine Frau mich in der Nacht mit zu sich nimmt? Ich kann mir doch keine Zärtlichkeit versagen. Aber es hat etwas von Geringschätzigkeit an sich, für eine Nacht.
Ich kann vorausschauen auf all die, die noch kommen werden. Ich meine: folgen. Aber eine Genugtuung ist mir das nicht.
Ich fühle mich ausgenutzt. Von einer Frau, die weiß, wie man ein Hähnchen zubereitet.
In der Nacht auf Sonntag, beim Tanzen, hatte ich folgende Vorstellung:
Ein Hahn schreit ihren Namen, der Schrei wird in der Luft zu einer üppigen Wolke aus roten Rosen, die wie ihr Name aussieht. Der Hahnen-Kopf trennt sich im Schreien ab und bewegt sich auf die Wolke zu. - Werden Kopf und Körper zu Boden fallen?
Dieses Bild steht für verzeifelte Verliebheit.