730 Tage

Montag, 14. September 2009

2½ Stunden

… mit 4 Köstlichkeiten telefoniert.

So lange sollte es gar nicht werden, aber es verwundert mich auch nicht. Es verwundert mich nicht, daß es doch so lange geworden ist, aber es verwundert mich immer, wie ich überhaupt so lange telefonieren kann, ohne daß es mich nervt. Wo ich doch nicht gern telefoniere.

Wenn ich das Gespräch nicht abgebremst hätte, wäre es noch viel länger geworden.

Ich denke schon, daß eine Frau, die mich nicht leiden kann, niemals lange mit mir telefonieren würde, wenn überhaupt.

Eines meiner längsten Telefongespräche mit einer Frau war ein Trennungsgespräch, ohne Steit.

Sie (4Kö) meldete sich mit einem so erotischen Ton in der Stimme, das hätte ich von ihr gar nicht für möglich gehalten.

Hach ja.

Bißchen Erotik ist da wohl drin.

Donnerstag, 10. September 2009

Ja also, hm, hm

Wie ging es nun weiter mit 4 Köstlichkeiten?

Nach einem zähen SMS-Wechsel war es geritzt, daß sie hinkommt. Ich bin Schorschi und seiner Frau dankbar, daß sie sie gefahren und durch das Stadtviertel gelotst haben (sie wollte noch einkaufen in der großen Stadt).

Sie kam an, in jeder Hand eine kleine Wassermelone, und ich spürte den Impuls, wenigstens eine der Melonen zur Begrüßung zu streicheln, Ihr versteht schon, sie hielt mir lächelnd zwei Melonen hin, also jetzt mit bißchen Phantasie: vier. 4. - Sie hielt mich dann, melonenhaltend, mit einem kleinen Finger davon ab, die Melonen zu tätscheln.

Hielt sich erst mal im Hintergrund.

Wir (die anwesenden Vereinsmitglieder) spielten dann bißchen, kann aus Diskretionsgründen hier nicht genauer werden, aber es ist eine der vielen Liebhabereien, wo die verdienstvollen Alten wegsterben und die Jugend es uncool findet, so was zu tun.

Sie stand dann am Grill und ich bot ihr früher oder später an, sie mal abzulösen, damit sie was essen könne. Sie sagte aber, sie habe hier ihre Bestimmung gefunden, und ob ich ihr Melone bringen könne.

Habe mich dort überwunden und sie zum ersten Mal fotographiert. In ihrer schicken Schürze. Schließlich hatte sie mich schon viel früher mal ungefragt in Schürze fotographiert...

Wie von mir vorausgesehen, wurde ich von verschiedenen Vereinsfreunden gefragt (oder liebevoll beiseitegezerrt), ob sie meine Freundin oder Frau sei. Ich gab ihnen meine vorbereitete Antwort, nein, sie sei eine Bekannte. Wie soll ich eine Frau, die mir noch nicht mal meinen Wunsch nach Freundschaft bestätigt hat, sonst nennen? „Eine Freundin.” - Nein.

Insgeheim habe ich es aber genossen. Daß sie hervorragend grillt, haben alle gesagt. Der Chef sagte mir, sie sei eine schöne Frau und wünschte mir aufrichtig viel Glück (nachdem ich versucht hatte, ihn mit dem Hinweis auf die 4 Körbe zu desillusionieren). Habe es genossen, daß Mitmenschen es überhaupt für möglich halten, daß eine solche Frau (die dort in eine unbekannte Umgebung reinmarschiert ist und sich souverän präsentiert hat) auch nur irgendwie mit mir in Verbindung gebracht zu werden riskiert.

Sie schickte mich dann vor, Schorschi zu fragen, ob er nicht irgendwie noch einen Platz für mich frei habe. [unausgesprochen:] Damit ich mit zu ihr kommen könne. Ich war darauf nicht vorbereitet, fand das aber auch aufregend.

Schorschi sagte wie erwartet nein. Das war korrekt, denn er hatte schon einen Anhänger besorgt, um sie und die Bierzelt-Garnituren transportieren zu können.

Ich stand dann da noch bißchen rum, meine eigene schwere Ausrüstung geschultert, und brauchte lange, um eine Gelegenheit zu finden, mich zu verabschieden. Wollte los. Dann drehte sich plötzlich alles. Schorschi lud den Stauraum seines Wagens in den Anhänger um, ich legte mich dort unter eine Decke, und los ging die Fahrt. Normalerweise werden gefesselte, geknebelte Entführte so transportiert. Nach gefühlten 20 Minuten waren wir da. Ich stieg aus, bedankte mich bei Schorschi und seiner Frau und stand mit 4Kö in der Pampa vor einem einsamen Bauernhof.

Neue, unbekannte Umgebung. Da sie keinen Alkohol trinkt, ließ ich mir Weißen Tee mit Pfirsich-Vanille-Aroma von ihr aufgießen, und dabei sind wir den Rest des Abends geblieben. Wir verlagerten uns später auf ihr puffig-rotes Riesensofa, sie hatte die Teelichter in rotes Glas gehüllt, und die Zeit verging schnell. Mit Reden. Habe schon weiter von Frauen weg gesessen auf deren Sofa. Sie schlug mir schon auch mal kurz aufs Knie, während sie sprach. Überhaupt sprach überwiegend sie (was nach Auffassung von Feministinnen nicht vorkommt). Bei Sonnenuntergang hatte ich mit ihr auf dem Balkon eine Zigarette geraucht. Eine der wenigen dieses Jahr.

Na ja, sie richtete mir dann vor meinen Augen das Bett. Ich muß sagen, ich war wirklich müde (wer weiß, was in dem Tee war, nein, Scherz!).

Ich schlief gut durch.

Nächsten Morgen nahm sie mich mit, Gänse und Hühner füttern.

Frühstück. Dann wollte ich los. Denn es ist leider so, daß es in in unserem Welt-Land weite Gegenden gibt, wo am Wochenende sich kein Bus eine Zacke aus der Krone brechen will.

Sie hat mich ungelogen vier Kilometer bis zur Fähre gebracht, einen Teil meiner schweren Ausrüstung geschleppt, den sie sich nicht entreißen ließ.

Zum Abschied nur ein Händedruck. Ich mußte in einem zweiten Anlauf auf sie zu gehen für die schwächste Umarmung, die ich je von ihr bekommen habe.

Seitdem war nicht mehr viel Kontakt. Eine einzige SMS von ihr, sie möchte, daß ich ihr was Technisches einrichte.

Vielleicht wollt Ihr mir nun schreiben, daß ich schön bescheuert bin, neben dem roten Teppich herzutappen, den sie mir ausgerollt hat.

Nein, ich glaube, nicht wirklich.

Sie hat mehrmals ausdrücklich zu mir gesagt: „keine Beziehung”, und sie ist keine Abenteurerin (wenn auch eine Frau ;-)).

Ich bin mir sicher, daß sie in den letzten Jahren kaum einem Mann soviel Vertrauen geschenkt hat wie mir.

Ich könnte nicht gut ertragen, mit einem weiteren Annäherungsversuch, gefolgt von Peinlichkeiten, erneut von ihr zurückgewiesen zu werden.

Sie wäre jetzt dran.

Sie erwähnte die Meinung, die Frau suche den Mann aus. Ich sagte ihr, daß das auch meine Meinung sei. „Ach. Bist du auch einer von denen.” Ja, aus tiefer Überzeugung.

Und ich berichtete ihr von einem aktuellen Kinofilm, Selbst ist die Braut, den ich nur durch den Impuls einer Begleiterin gesehen habe und der mich stellenweise amüsiert, stellenweise zu Tränen bewegt hat. Dort verläßt eine Braut unmittelbar vor dem Jawort fluchtartig den Bräutigam, die Feiergemeinde und den Bundesstaat. Das verwundert mich mäßig, aber daß sie sich auf den Verschmähten doch noch einläßt, bloß weil der ihr hinterherfliegt und ihr verbal seine Liebe deklariert, das mußte ich mir von meiner Begleiterin geduldig erläutern lassen. Unverständliches Verhalten. Darauf 4Kö: „Gehe nie davon aus, daß eine Frau etwas weiß!” - Aber hallo, ganz im Gegenteil, Frauen können das Gras wachsen hören. Können sie nicht? Können sie. Sogar in der Wüste.

Später, an der Fähre, äußerte sie sich über's Heiraten. Daß die Verweigerung der Ehe in einer Beziehung ja schon wieder ein Hintertürchen offenlasse.

Ich sagte ihr aus meiner Erfahrung, daß ein Trauschein gar nichts wert sei. Gar nichts.

Freitag, 4. September 2009

Sagt nicht jede, nee nee

Ich kann Dir mein Sofa anbieten.Ist eigentlich der Vorbote (oder Vorhof) für das breite Bett ein Zimmer weiter. Und der Wechsel nach nebenan geschieht erfahrungsgemäß meist zeitnah. Sonst wäre mann erst gar nicht so weit gelangt. Und das sage ich als weithin Verschmähter. Schnitt: aller drei Jahre. Chance: 60%.

Aber ich bin ja nun der Pessimist unter den Erotik-Bloggern. Bin ich? Bin ich. Nein, ich will nicht. Ja, ich will.

Bitte, liiebe Leserinnen, wenn eine Frau mir das SMSt, ist das doch schon traumhaft. Meine Frage: Meint sie dann nur: „Der Fußabstreicher kommt nicht in Frage für dich.” oder was habt Ihr so gemeint und erlebt, oder, langsam: Habt Ihr auch schon Männer mit vollbezahltem Mietvertrag auf dem Sofa gehabt. Nebenan. Tür zu. Der Rottweiler auf dem Bettvorleger dösend. Und bitte, das interessiert mich brennend: Habt Ihr Euch in einer solchen „Da liegt er. Was er jetzt wohl denkt?”-Situation in Tiefschlaf versenkt oder aber Phantasien (angstfreie, schöne) gehabt, was passieren könnte? In dem Moment, wo alles so nahe beisammen ist. Versteht Ihr überhaupt meine Gedankengänge, oder ist das zu dumpf-männlich?

Ich habe schon mehrfach bei Frauen (mit Phantasien) genächtigt (also ich hatte solche Gedanken, von den Süßen weiß ich es nicht, keinen Pieps, deswegen interessiert mich das ja), die es nicht mal über sich gebracht haben, mich in den Arm zu nehmen, und deshalb fahre ich seit langem tunlichst nach Hause mit dem letzten Bus, wenn es geht.

Mehr vielleicht später (1988, 1999).

Aber jetzt kommt mein Spruch des Abends:

„Ich kann Dir mein Sofa anbieten.”

Antwort: „Schläfst du gern auf deinem Sofa?”

:-)

Donnerstag, 3. September 2009

Sehr heißes Fleisch

In dem Verein, in dem ich am aktivsten tätig bin, gibt es einmal im Jahr einen Grill-Abend. Gute Tradition. Und verrückterweise gibt es dieses Jahr noch niemand, der sich an den Grill stellen will (ist schon aberwitzig, oder?). Das dritte Bier des Abends beförderte meine Intuition, und ich SMSte sofort an eine Frau, die hier schon längst eine schönen Alias-Namen haben sollte: „So und so, willst du grillen?” - „Prinzipiell ja, aber es fährt kein Bus mehr zurück.” - „Schorschi kann dich fahren. Hab dich eingetragen.” Seitdem keine Reaktion. Schorschi fragte gleich, wer das denn ist, na ja, ähäm, eine Bekannte. Wenn sie sich nun wegduckt, werde ich wohl selbst grillen müssen, und kann nicht mit den anderen spielen.

Wie auch immer:

  • Ich habe spontan eine Frau, und nicht irgendeine, angeschrieben
  • Die Leute im Verein werden mich, den Weibchenlosen, noch mal fragen: Wer, bitte, sollte jetzt diese Phantom-Grillerin sein? Du kennst Frauen?!!
  • Außerdem wird sie dort sein. Und alles verschärfen. Man kennt das ja aus Boulevard-Zeitungen:

    Deringer knechtet DIESE Diva
    an glühendem Grill
Ich will nicht verschweigen, daß sie angeboten hat, ich könne ja nachher mit zu ihr fahren. Aber dafür hat Schorschi keinen Platz mehr frei.

Alles klar ;-))

P.S.: Ich könnte sie 4 Köstlichkeiten nennen - ? Hallo, verehrte Leserinnen, ist das schmeichelhaft oder dunkeltapsig? Auch wenn sie keine Chinesin ist?

Ich weiß die Antwort sowieso schon: Unter unzählbare göttliche Köstlichkeiten, wirf dich zu Boden, dummer Schwanzschwanz geht es bei Euch sowieso nicht ab.

Also dunkeltapsig.

Dienstag, 1. September 2009

Es geht wieder looos!

Ich hatte von November(?) 2007 bis Jan. dieses Jahres eine Frauen-Kennenlern-Phase, über die ich hier nicht wie von Anfang 2005 gewohnt gebloggt habe (was ich nachholen möchte), und seitdem habe ich mich bewußt erholt von diesem sinnlosen Streß.

Bereits im Mai(?) habe ich Pläne gefaßt, und heute ist der Tag, an dem ich loslegen wollte. Na ja, man muß sich ja nicht gleich übernehmen.

Jedenfalls, ähm, wie heißt das für Neue in Fernseh-Serien: „Was bisher passierte”. Gibt's das noch? Ich habe nämlich keinen eigenen Fernseher. Also Anfang 2005 begann ich hiermit und habe weder beweisen können, daß keine mich will noch ein Jahr ohne Bindung durchhalten können. Nach 14 Wochen ließ ich mich an einem Abend für fast zwei Jahre von der Quarkfröschin festzurren. Danach, seitdem, das muß ich alles noch einzeln berichten.

Wenn ich mein Konzept von Anfang 2005 so lese, erkenne ich mich sofort wieder. Ich zögere noch, meinen jetzigen Plan bekanntzugeben, aber es hat damit zu tun

  • viele Kontakte zu knüpfen
  • mich für lange Zeit nicht fest zu binden
  • in erster Linie (mal wieder) zu überprüfen, ob meine über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen möglicherweise verführerische oder bequeme Irrtümer sind (Zitat meine Mutter: „Bildest du dir das nicht bloß ein?”)
  • dabei insgesamt erfolgreicher zu werden (so wie ein gutes Potenzmittel nicht bloß auf die Eier, sondern auf den ganzen Organismus wirkt)
Ich erinnere mich dunkel, daß eine etwas unfreundliche Kommentatorin seinerzeit kritisiert hatte, daß ich überhaupt eine baldige feste Bindung will (sicher zitiere ich sie jetzt unangemessen, aber ich verstand damals: „völlig egal, ob du liebesbedürftig bist, was willst du überhaupt. Gib dich zufrieden mit dem, was dir zufällt” [edit 03.09.09 22:16 und das war viele Jahre lang nichts, in Worten: nichts]). Vielleicht kann ich mich dem vernünftigen Kern ihrer Kritik von damals nähern, indem ich bestätige: Ja, ich will spielerisch bleiben für lange Zeit. Auch auf die alteingefleischte Befürchtung hin, für einen gewissenloser Aufreißer gehalten zu werden (wär mal was Neues). - He du, bist nie auf mein Treffens-Angebot eingegangen...

Ansonsten ist heute Weltfriedenstag, ich wohne heute zwanzig Jahre in dieser liebenswerten Stadt, und es ist meteorologischer Herbstanfang...

Und post scriptum: Ich muß dafür eine Menge meiner Überzeugungen („Keine will mich”) und Begehrlichkeiten ignorieren (jeden Morgen träume ich davon, mit genau der Frau MüllerMeierSchmidt zu kuscheln, ihre Haare zu [usw. usf.]).

°ei° °ie°e°°e°e°.

Rückschau, Umschau, Vorschau.





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