100 Kaffee

Samstag, 19. Februar 2005

Verrückte 8

Aber bevor ich den Brief von Pessimistin 9 aufgemacht habe, kam, ich war kaum rein, ein Anruf von Verrückte 8. Endlich hat es geklappt. Sie war so, wie sie auf Anrufbeantworter schon geklungen hatte, und keine Spur von Vorwurf wie bei Komminsbett 7.

Also ich muß sagen: eine außergewöhnliche Frau. Ich darf hier keine Einzelheiten preisgeben. Aber beruflich schon verrückt. Ein weiterer Beweis dafür, daß Frauen soo verschieden sind.

Sie sagte, daß sie eine schräge Stimme habe. Gut, gut, sie ist unausgebildet wie ich. „Du willst also singen und plaudern.” - „Und trinken. Ich hab geschrieben: Trinken und singen.” Nach kurzem Zögern sagte sie, ja: süßes Zeug, das würde sie am besten runterbringen. Hihi. Wieviel ich denn trinken wolle. „Nicht wesentlich mehr als du.” Zwischendurch fragte sie wieder: „Und du willst also wirklich singen?” - „Wir können auch gleich küssen.” Nein, nein, erst plaudern (danke, daß sie nicht die beiden regionalen Ausdrücke für „Plaudern” gebraucht hat; die gehen mir so gegen den Strich). Und mit dem Singen, da brauche sie etwas Anlaufzeit. Ich: Das ist gut, das geht mir auch so. Wie ich mir das denn vorgestellt habe. Ja, also ein Treffen auf neutralem Boden. Das fand sie gut, und schließlich haben wir uns auf eins meiner Lieblingslokale geeinigt. Sie wies noch darauf hin, daß wir ja mit dem Trinken aufpassen müßten, wenn wir am nächsten Tag arbeiten müssen und schlug prompt dem Sonntag Abend vor. Noja, fürs erste Mal, von mir aus. - Ja, Mädels, ich will tatsächlich singen und eben nicht, sagen wir, Trinken und Tischtennis Spielen. Freilich will ich nach dem dritten schmutzigen Lied und dem fünften Bailey's knutschen. Aber das ergibt sich dann schon. Ich liebe die Musik und will mit einer Frau singen. Ich bin ein Vokal-Fetischist - ? Wir haben kein einziges Lied besprochen. Vielleicht grölt sie ja doch mit mit auf der Straße, sagen wir... He! Ich will Eure Vorschläge! Was soll ich mit einer angetrunkenen Frau 23:30 am Sonntag Abend auf der Straße grölen? Eine gute Gelegenheit, der zu enttarnen!

Pessimistin 9

Nach Hause gekommen und beschlossen, daß ich wegen Schneetreiben heute nicht mehr in die Stadt fahre, aber morgen Abend bestimmt.

Einen Brief aus dem Kasten gezogen. Es ist tatsächlich noch eine Zuschrift eingetrudelt. Na so was! Es gibt sie: Die Zuschriften, die auf die Annonce eingehen, Gefühlszustände und Orientierungen benennen, und gleich ein Foto beigelegt! Sie hat doch tatsächlich Namen und Adresse auf dem Umschlag angegeben. Ich fand den Text so gut, ich würde ihn am liebsten hier zitieren. Gleich eine SMS geschrieben, und es stellte sich heraus, daß diese Frau, die geradezu einen Kursus „Wie angel ich mir einen Mann mit einem einzigen Brief” besucht haben könnte, so pessimistisch und un-offensiv kommunizierte, als habe sie Angst vor ihrem eigenen Erfolg. Nachtigall, ich höre dem der seine Kritiker(innen) trapsen. - Weil das zu interessant ist, werde ich den SMS-Wechsel hier veröffentlichen. Also ich hab eine weitere Kandidatin, und die wird mich nicht abschnipsen wie Komminsbett 7.

Mittwoch, 16. Februar 2005

Lotte, wo auch immer Du bist!


Du bist meine in der blauen Ferne des Jahres 1986 liegende Inspiration gewesen, mir das 100-Kaffee-Experiment auszudenken.

Du hast zu mir im Wäschekeller gesagt: „Wir können ja mal einen Kaffee zusammen trinken” und ich gehemmter Trottel habe mir nicht vorstellen können, das wäre eine Möglichkeit, uns auch nur 1 cm näher zu kommen.

Lotte, Du warst ein schönes Mädchen. Wir haben uns jeden Tag gesehen. Ich habe meine Chance vertan mit Dir. Vielleicht ist Dir damit auch was erspart geblieben.

Danke, daß Du mir damals diese Frage gestellt hast!

(Name nicht geändert)

Idee


miss100n

SMSse 16/02/05

  • der an Zarah 6: „Hüte Dich vor singenden Raubkatzen!”
  • Zarah 6 an der: „Quatschkopf! :-) Zarah”
  • der an Zarah 6: „Entschuldigung bitte. :-/”
16/02/05 (natürlich ohne Verlinkung!)


edit:
zehn Stunden später:
  • der an Zarah 6: „Zarah, laß mich nicht als Quatschkopf ins Bett gehen. Schreib mir was Nettes.”
  • Zarah 6 an der: „Du weißt, daß Du bezaubernd und ein Oberquatschkopf sein kannst. Träum was Süßes.”
  • der mußte jetzt süße Rache für den Oberquatschkopf üben: „Ich finde, ich mußte mich nicht entschuldigen. Ich stehe zu meinen Worten. Ich quatsche nicht. Vielleicht träume ich ja von *Dir*. Gute Nacht, Zarah” - und Handy ausgestellt

Verarschung

Gestern, 15/02/05, abends Komminsbett 7 angerufen. Sie hatte mir geschrieben, richtig auf Papier. Las sich ganz nett. Ich hatte ihr dann auf Band gesprochen. Jetzt war sie selber dran. Sie habe versucht mich anzurufen, aber ich sei nicht dagewesen. (Ja, das kommt vor, das Leben ist hart.) Sie werde in zwei Tagen für 14 Tage in Urlaub fahren. „Erzähl mal was über Dich.” Ich brav meine Sprüchlein aufgesagt, Frauen fahren ja voll darauf ab. Noch die Nachfrage beantwortet, was ich in meiner Freizeit so mache. Und dann ist es ja auch mal Zeit, selbst was zu erfahren. Ich: „Jetzt erzähl mal was über Dich.” - „Nee, das möcht ich jetzt aber nicht. Ich will jetzt erst mal in Urlaub fahren.” - „So kommst Du mir aber nicht davon!” - „Ich danke für Deinen Anruf.” Klack. - „**** Dich selbst. Alte ********. Alte *****.”

„Dumme Kuh” wäre unangebracht gewesen. Man soll die Kühe nicht beleidigen.

Das Wort „mißbraucht” sollte mit Bedacht gebraucht werden, aber in die Richtung ging mein Gefühl. Neben ihre Telefonnummer hab ich noch geschrieben: LECK MICH. Ich kann auch unprüde. Mich erst noch reden lassen. Erstens wird sie sich nicht wieder melden, zweitens braucht sie auch nicht wieder ankommen. Eine Frau, die nicht ein Minimum an Umgangsformen hat, kann mir wirklich den ****el runterrutschen. Männer, wenn nach DEM Muster eine Beziehung läuft. Weg ist das Haus. Ääh. Aber zum Glück stehen die Medels Schlange. Eine weniger, die der Tiger anspringen muß.   :-)

Dienstag, 15. Februar 2005

(1/100) ... was für ein bezauberndes Lächeln du hast?

Ja also, einmal ist immer das erste Mal. Und dann macht es „peng”. Wieder ein Jungfernhäutchen weg. Ich hatte mich rechtzeitig vor dem Lokal eingefunden und hielt Ausschau nach einer Frau, auf die die Eigenbeschreibung von Zarah 6 paßt. Versuchte nach „ich bin's” auszusehen. Schließlich, es war kurz nach, ging eine einzelne Frau an mir vorbei. Schaute durch mich durch. Ging rein. Ich zögerte kurz und ging ihr hinterher. Ich mußte sie ja wohl ansprechen. Was sagt man da? „Sind Sie verabredet?” Zu einer Frau, mit der ich per Du bin? Oder „Hallo, ich bin der [...]” zu einer Frau, die es nicht ist?

Na, ich mußte nichts sagen, sie sprach mich an, und wir waren es. Den Platz hatte sie bereits gewählt. Sie saß am Fenster/in der Ecke und konnte alles überblicken. Ich setzte mich ihr gegenüber und schaute die Spiegel-Wand an, so daß ich auch einiges überblicken konnte. Mann, ich kam nicht so damit zurecht, daß sie erst mal gar nichts sagte. Ausdruckslos blickte. Wir hatten doch so locker telefoniert.

Es kam dann aber bald ein Gespräch zustande. Und riß nicht mehr ab. Sie trank Rotwein, ich habe mich entschlossen, bei meinem geliebten Bier zu bleiben. Das war richtig so.

Es war deutlich, daß sie das dritte Glas Wein noch anhängte (Rechtfertigung: „Ich hab gut gegessen. Ich kann das.”), weil sie mich nicht öde fand. Hm, hm.

Wir sprachen über vieles. Ich meine, unsere Kommunikation war ausgewogen. Sie stellte (in Übereinstimmung mit einigen aber-Leserinnen und -Lesern) fest, ich wirke traurig und pessimistisch und habe kein Selbstvertrauen. Obwohl ich doch vermieden habe, ihr was vorzujammern. Das Wichtige ist, daß ich ihr volles Wohlwollen unterstelle. „Schau doch mal in den Spiegel. Was für ein bezauberndes Lächeln Du hast.” - Ich frage mich, ob sie das wirklich zu mir gesagt hat oder ob ich das deliriere. So ein Kompliment hat mir noch nie eine Frau gemacht. Doch, wenn ich ehrlich bin, habe ich schon mal was Ähnliches gesagt bekommen. 1989. Aber doch sehr homöopathisch. Also wenn ich mir mein Paßbild anschaue, von *mir* aus hat sie recht. Ein Trumpf?

Zwischendurch sagte sie, ich wirke unbeholfen und ich solle den oberen Kragenknopf auflassen und die Ärmel hochkrempeln. Das hat mich später auf der Heimfahrt grimmig geärgert. Hab mich da reingesteigert. Lächerliche Einzelheiten. Ich äußere mich auch nicht über ihre Aufmachung. Das ist Tabu. Grundsatz: Egal, was die Frau anhat, für sie ist es das Richtige. Und ich habe es zu akzeptieren. (Wenn es egal ist, warum verwenden sie dann soviel Energie, Geld, Zeit drauf? Wenn es nicht egal ist, warum darf ich keine kritische Rückmeldung geben? Ich glaube, das ist ein Thema, was die Frau ganz allein mit sich ausmacht. Dann soll sie mich doch hochgeknöpft lassen. Eines Tages werde ich alle Knöpfe aufknöpfen... :-( )

Ich sprach auch meine Enttäuschung darüber aus, daß immer der Mann die Initiative ergreifen müsse. Daß wir uns immer noch verhalten wie die Auerhähne. Wie die Rhesusaffen. Sie war erstaunt. Wie ich drauf komme, daß die Frau... Vielleicht in gewissen Lokalen mit hohem Piercing-Aufkommen. Ja, das hat umfrageähnliche Züge. Und ich kriegs nicht auf die Reihe. Wo die Pioniere der freien Liebe und die Kampf-Feministinnen heute schon Opas und Omas sind. Wie die Auerhähne.

Ein weiteres Detail, das ich wiederholt erlebt habe, ist, daß die Frau, mit der ich in einem Lokal bin, die Fähigkeit hat, zu hören, was am übernächsten Tisch gesprochen wird. Also da komme ich mir gleich wieder als Langweiler vor.

Ja, wir kamen auch auf ein Thema, wo es ans Eingemachte ging. Ich hab ihr über den Arm gestreichelt und auch kurz ihre Hand genommen. Das kann ich gut. Das ist meine Art von Reife.

Wir kamen überein, daß wir telefonieren. Vor der Tür haben wir uns umarmt, und ich habe ihr über ihre Haare gestreichelt. Es war ein schönes Gefühl für mich. Sie waren viel glatter, als sie aussehen.

Also wie oben erwähnt, kam ich mit Heavy-Metal-Laune zu Hause an. Auch die entsprechende Musik eingelegt. Vor dem Zu-Bett-Gehen entdeckte ich eine SMS von ihr mit freundlichem Inhalt. Da ging es mir gleich wieder gut.

Das war
--- das erste erfolgreiche Blind Date in meinem Leben
--- das erste Date seit 331 Tagen
--- der erste Erfolg, den ich durch eine Kontaktanzeige hatte
--- und endlich der erste regelgerechte „Kaffee” von 100 (der pessimistische Statistiker merkt an: aller 44 Tage ein Kaffee, braucht über 12 Jahre für alle 100...)
--- uund das am Valentinstag!

Nachtrag: Mir fiel auf, daß mein Herzklopf-Zitter-Stotter-Pegel ungewöhnlich niedrig war. Dieses Thema verdient hier einen eigenen Betrag. Erklärungsvesuche:

-1- Erotik regt mich nicht mehr auf.
-2- Mir ist das ganze nicht so wichtig. Den Kaffee hab ich sicher.
-3- Ich bin inzwischen so erfahren, daß ich keine irrationalen Ängste mehr hab.
-4- Ich bin nicht unter Erfolgszwang. Die Frau ist interessant, aber ich muß sie nicht haben. Nicht: die oder keine. Im Gegenteil will ich die 100 erreichen, ohne hängenzubleiben. (haa, haa)

Nimm 30 % aus 3 und 30 % aus 4, dann kommt es ungefähr hin.

In meiner Midlife-Crisis erreiche ich nun endlich die Coolheit, die andere mit 17 schon haben.

Montag, 14. Februar 2005

13. Febr. 2005, So.

Den ganzen Tag hat mich beschäftigt, daß ich am Montag Abend das erste erfolgreiche Blind Date meines Lebens haben werde (ich bin mal so voreilig). Wie es sein wird. Ob ich einer Frau gegenüber, mit der offensichtlich ein Anfangsverdacht auf Sympathie besteht, auf den Valentinstag Bezug nehmen soll.

Generell stehe ich jetzt dem Problem gegenüber, einerseits jeder Frau die Wertschätzung zu zeigen, die ihr das Gefühl gibt, sie sei die Einzige, mich andererseits an meine persönliche Vorgabe zu halten, daß ich mich dieses Jahr nicht binden will.

Ich will es nicht mehr so machen wie früher, daß ich mich der erstBesten an den Hals schmeiße. Das tut mann aus Mangel, aus Panik. Mittlerweile bin ich der Meinung, sich einigermaßen aufeinander einzustellen dauert mindestens ¼ Jahr. Wie also die Frauen hinhalten. Nach dem Telefongespräch, das ich gleich erwähnen werde, kommt mir Zarah 6 aber schon als ein Glücksfall vor. So wie das gestrige Telefonat mit ihr verlaufen ist.

Mental habe ich mich nicht wirklich danach gefühlt, mit dem anstehenden Rendezvous im Sinn eine weitere Kandidatin anzurufen. Tatsächlich rief etwa 21:50 Laszive 4 zurück. Das war zwar mehrfach von mir vorgeschlagen gewesen, aber eine Bestätigung von ihr war nicht so richtig erfolgt. - Es war eher eines von den Verhör-Telefonaten, aber doch abgemildert. Eröffnet mit den Worten: „Erzähl mal was über dich.” Es stellte sich heraus, daß sie im Leben genau das erreicht hat, womit ich gescheitert bin. Und daß sie im Vergleich zu mir vermögend ist. Eine vielbschäftigte Frau, viel unterwegs. Sie stellte die Frage, auf die ich vorbereitet sein mußte: Worauf ich aus bin. Ich sagte ihr, daß ich seit langem allein bin und nun meinen alten Trotz und Pessimismus überwunden und eine Offensive gestartet habe. Sie sagte mir, daß sie eine sehr autonome Frau sein, viel unternehme, viele Menschen kennenlerne, auch viele Männer. Ich: Aber warum hast Du Dich dann auf meine Anzeige gemeldet? Ja, meist sei es plumpe Anmache. Sie sehne sich schon manchmal nach einem Gespräch, nach einer Schulter zum Anlehnen, nach Haut (mir wurde ganz anders). Ich sagte ihr, ja, mir gehe das auch so. - Wie ich mir das vorstellen würde. Ich: Ja ich möchte mich langsam vortasten. Deswegen auch die Formulierung mit dem Kaffee. - Sie fragte mich, ob ich Erfolg mit der Anzeige habe, und ich legte ihr dar, daß ich in der Schwierigkeit sei, jeder der Frauen die Wertschätzung zu zeigen, daß sie sich nicht vorkomme wie eine von vielen. Was sich ergeben solle, das werde sich schon ergeben. Ich würde mich schon gern mal mit ihr treffen, ihr mal in die Augen schauen. Sie: Ja, das sei schon etwas anderes als ein Telefonat. Die kommende Woche habe sie keine Zeit, das Wochenende sei für ihre Kinder da. Sie werde sich wieder melden. - Also wenn Ihr mich fragt, sie wird sich nicht wieder melden. Übrigens hatte ich sie darauf hingewiesen, daß wir nicht die selbe Einkommensklasse seien. Das war für sie nicht so wichtig. Ich denke aber schon! Wenn sie sich einen 7-Euro-Cocktail bestellt, bestell ich mir ein 3-Euro-Bier. Mal als Beispiel.

Dieses Gespräch war aber interessant. Eine solche Mitteilung. Eine erfolgreiche Frau mit vielen Kontakten, und dann ein solch unerfüllter Wunsch. Das ist unklar. Übrigens, von ihrer lasziven Stimme, die sie auf Band hatte hören lassen, war da nicht mehr viel. Aber sie sprach ziemlich leise. Das wäre sehr interessant zum Nachdenken: Frauen und ihre Stimme. Die netteste Frau, mit der ich zusammen war, hat eine Stimme, also wenn wir uns im Bus unterhalten haben, hab ich insgeheim gedacht: „Mädchen, Du mußt den Leuten hier keinen Vortag halten!! Psst, psst.” Trotzdem eine Frau wie Gold.

Spätabends noch entdeckt, daß Diplomandin 5 mir eine SMS geschickt hatte, positiv wegen einem Treffen. „Auch mit Wein”. Ich habe ihr am nächsten Morgen geantwortet.

Sonntag, 13. Februar 2005

12. Febr. 2005, Sa.

Vormittags der Frau, die mich am Vorabend nicht mehr zurückgerufen hat (Laszive 4), eine SMS geschickt, ich kondensiere mal: Hallo, so ein Regen. --> Tut mir leid, daß ich nicht mehr angerufen habe. Ja, so ein Regen. --> Telefonieren wir Sonntag Abend? --> FUNKSTILLE. Ich frag mich doch wirklich, ob Frauen Wegducker sind. Ich dachte immer, sie sind Lenker. Erst rumhauchen wie 0190 (Erläuterung für Ausland: teure und berüchtigte Bezahl-Nummern für Nummern), dann den Schwanz einziehen, hätte ich jetzt fast gesagt. Dann der Studierten (Diplomandin 5) die zweite SMS geschrieben. Wieder keine Antwort. Wegduckerin.

Abends die Telefon-Box abgehört. Ein weiterer Anruf auf die Singen-Anzeige. „Ich mußte schon lachen. - Ich bin richtig verrückt.” Huuui. Ich nenne sie: Verückte 8.

Und dann: Ich habe die Zarah 6 zurückgerufen. Sie wollte mich selbst gerade anrufen. Reiner Zufall? Wir haben etwa 45 Minuten gesprochen. Für mich als Telefon-Muffel („Frauen verhören mich und servieren mich dann ab.”) das erfreulichste derartige Gespräch, das ich je gehabt habe. Ich habe mich akzeptiert gefühlt. Es gab keine Spannungen. Es gab gewisse harmonische Schwingungen. Von sich aus fragte sie, ob wir uns mal treffen wollen und schlug einen Tag vor. Akzeptierte meine Vorschläge für den Ort. Diese Frau wird mich nicht versetzen. Es wird mein erster Kaffee sein. Aber kein Kaffee. - Sie hatte sich auf meine Singen-Anzeige gemeldet. Darüber hatte ich mich besonders gefreut. Ich kam darauf zurück und sie sagte (etwa): Wir werden uns ja erst mal in einem öffentlichen Lokal treffen. Wir wollen doch nicht im Polizei-Protokoll landen... Aber ich will es mit ihr tun. Ich will mit ihr singen. Laut und inbrünstig. Jaa, das ist schon ein besonderer Fall von Verführung. Und: Sie ist keine professionelle Sängerin.

Ich fühle mich gut.

11. Febr. 2005, Fr.

In meinem Notizbuch stehen nun tatsächlich in der hinteren Umschlag-Klappe die Namen und Nummern von vier Frauen [edit 13/02/05 23:41] von sieben [/edit]. Ich kannte das bisher nur als Macho-Klischee aus der Zigaretten-Werbung. SMSse geschickt. Eine Frau (Laszive 4) hat geantwortet. Sie hatte mir mit einer betörenden Stimme auf die Chiffre-Box gesprochen, daß ich dachte, entweder ich bin im falschen Film oder die will mich verarschen. - Na ja, sie smste zunächst mal, woher ich sie kenne, und woher ich ihre Nummer hab. Sie hatte das schon vergessen! Vielleicht ist sie auf einem 300-Joints-Trip und kann sich bei aller Liebe nicht alle Kerle merken, denen sie mal eben auf Band gesprochen hat. Wir kamen dann aber überein, daß wir uns durchaus mal treffen wollen. „Ich bin neugierig.” - Abends drei von den Frauen (Koralle 3, Zarah 6, Komminsbett 7) auf Band gesprochen, von wegen, sie können mich in den nächsten 2½ Stunden zurückrufen. Dann auch die SMS-Frau vom Vormittag (Laszive 4)auf Handy angerufen und ihr sowohl meine Festnetz- als auch meine Handy-Nummer gegeben. Meine Handy-Nummer hatte sie angeblich gelöscht am Vormittag. Wie kann man denn das hinkriegen, wenn man schon mehrere SMSse von jemand bekommen hat? Sie hatte gerade Besuch (Spiele-Abend) und wollte später am Abend zurückrufen. - Also, was ist geschehen? Nichts. Keine hat angerufen bis 23:15, dann bin ich online gegangen.

Fazit: Sechs Frauen. Soviele hatte ich noch nie im Leben gleichzeitig in der Kartei. Eine Reihe von SMSsen, dreimal auf Band gesprochen, ein kurzes Vor-Telefonat. Kein langes Telefonat. Kein zustandegekommenes Treffen. Kein Kaffee. Kein großartiger Grund zu Angst vor Überversorgung. Und was, bitte, soll ich von den Weibern halten? Spontan und vergeßlich? Oder ängstlicher als ich?

Nein, die Befürchtung: „Jetzt hast du für März noch drei Anzeigen aufgegeben. Die brauchst du dann doch eh nicht mehr/schade um das Geld.” hat sich als unbegründet erwiesen...

°ei° °ie°e°°e°e°.

Rückschau, Umschau, Vorschau.





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