Mittwoch, 16. März 2005

(6/100) Wir gehen jetzt.

Was für ein Tag.

Nachdem ich heute Morgen so finster drauf war, die einen mir den Kopf gewaschen, die anderen mich getröstet haben, hatte ich ein Date, auf das ich mich seit etwa zehn Tagen gefreut habe: Mit der Fröschin 15.

Ich war ja drauf und dran, mich noch mal bei ihr zu melden, denn normalerweise habe ich vorher mit den Kandidatinnen SMS- oder e-mail-Briefwechsel, was ja auch gut und hilfreich ist. Mit ihr aber nicht.

Zum ersten Mal in meinem Projekt ging ich nun zu einem Date und hatte das Gefühl: He, es ist mild! Das ist kein Winter-Date mehr, das ist ein Frühlings-Date! Und ich stellte mir Sommer-Dates vor! Oh, ich hatte noch nie ein Date im Biergarten.

Ich hatte meine Zweifel, daß sie vielleicht in den zehn Tagen das vergessen haben könnte, nachdem ich hier ja noch wenige Stunden vorher geklagt hatte, was für ein Verbrauchsmaterial menschliches Zusammensein ist. Die Zeit kam heran, und ich schaute mich nach beiden Richtungen um. Nein, also ein Geheimdienstmann ist an mir nicht verloren gegangen. Denn da stand plötzlich zwei Meter von mir entfernt eine Handy-telefonierende Frau und machte mir ein Zeichen: „Moment, gleich.” Hihi. Sie war von mir unbemerkt herangekommen, hatte sich hingestellt, mich identifiziert und auch schon fixiert. Und telefonierte dabei lässig.

Na ja, dann bekam ich das mit dem „der Herr öffnet der Dame die Tür, läßt sie in den Vorraum und geht aber zuerst rein” nicht auf die Reihe, aaah, noch nie habe ich das gepackt.

Wir einigten uns auf einen schönen Platz, am Fenster ist untertrieben, denn wir saßen im Schaufenster, mit Blick auf die berüchtigtste Kreuzung der Stadt. Später witzelte ich: „Morgen steht in der [....]-Zeitung: >>Wer war die unbekannte Schönheit...?<<

Es ging gleich mit einer Überraschung los. Sie kann Alkohol nichts abgewinnen. Einfach so. Ich könne aber ruhig Bier trinken. Ich argumentierte, daß selbst mir es unangenehm ist, wenn ich eine Bierfahne abbekomme und daß das „Gefälle” nicht gut ist. Sie bekräftigte mich darin, daß ihr das wirklich nichts ausmacht. Ich bestellte mir das einzige alkfreie Bier, das es gab. Den ganzen Abend kam sie mit einer großen Apfelschorle aus! Später bestellte ich mir mein geliebtes Weizen, und sie schimpfte fast mit mir, daß ich das nicht gleich getan habe.

Ja, was soll ich berichten. Sie hat lange braune Haare, graue Augen, ist eher klein, weibliche Figur. Keinerlei Schmuck! Frau pur.

Wir hatten ja schon zwei Stunden telefoniert. Das tut sie nicht mit jedem (aber mit mir :-)‡) Sie betont, daß Äußerlichkeiten ihr egal sind, daß sie auf die Augen, das Lächeln, Gesten achtet (bezaubernd lächeln kann ich, Mädels, aber meine Körperhaltung ist verkrampft, also 1:1). Sie bekennt sich dazu, daß sie geradeheraus ihre Meinung sagt.

Einige interessante Einzelheiten aus ihrer Biographie. Die fallen unter Diskretion.

Obwohl sie mit Männern einiges erlebt haben muß, hat sie auf ihre Art offensichtlich ähnlich (Nachhol-)Bedarf wie ich.

Na ja, die Rede kam ausführlich auf mich und meine pessimistisch machenden Erfahrungen. Das hat sie alles auf liebenswert resolute Weise zerstreut. Ich habe ihr auch meinen Ärger von heute tagsüber geschildert („die melden sich alle nicht mehr”), und ihr Kommentar läßt sich mit den Worten zusammenfassen: „Hak sie alle ab.” Jaaa?? Höre ich da was raus? Etwa: Hak sie alle ab, denn jetzt bin ich ja da - ? Mann soll sich nichts einbilden. Nie, nichts. Das ist das einzige, was ich weiß über Frauen. Das redet mir keine(r) aus. Aber immerhin, mann halluziniert ja.

Ihr Leben hatte verschiedene Phasen, und jetzt ist die Zeit bei ihr wohl reif, daß sie sagt: „Ohne Wärme fehlt doch was. Die andere Hälfte. Das ist doch ganz natürlich.” Ich traue mich ja fast nicht, meinen Ohren zu trauen, denn es ist zu schön, so etwas Selbstverständliches mal gesagt zu bekommen, ungefragt. Wo ich das Gefühl habe, mich sonst für diese „abartige” Ansicht aufwendig rechtfertigen zu müssen. Allein und unabhängig sein soll ja so schön sein. Ob das so ist, weiß ich aber nun genau. Ich war ja sehr lange allein. Es gibt allein, und es gibt einsam.

Ich teilte ihr meinen Eindruck mit, es würde mir vorkommen, als sei ich von glücklichen Pärchen, schwangeren Frauen und Singles, die gern Singles sind, umgeben. Sie widersprach mir. Wo ich her wüßte, daß diese Pärchen glücklich sind. Na, das würden die ausstrahlen.

Ob ich von ihr hören wolle, was sie für einen Eindruck von mir hat. Ich wußte ja, daß "Texas Talk" ihr Stil ist. Mir ist wichtig zu erfahren, was andere von mir denken. Ich sagte: „Ja, das möchte ich hören.” - Ich würde an mir zweifeln wegen Einzelheiten, die keinen Anlaß zum Zweifeln geben. Kommt mir bekannt vor, aber die Erfahrung spricht dagegen. Immerhin interessant zu hören. Ich kenne das ja schon. Ich fragte sie: Wieviele Jahrzehnte muß ich eine Erfahrung machen, bis die Zweifel weg sind? Beispielsweise neige ich zu Unpünktlichkeit. - Davon habe sie aber nichts gemerkt. - Ja, ich neigte dazu. Also wieviele Jahrzehnte ich immer wieder zu spät kommen müsse, damit ich ohne Zweifel von mir sagen könne: Ich neige zu Unpünktlichkeit. Gut argumentiert von mir, nicht wahr?

Als eine kurze Pause entstand, verschwand ich mal im Keller. Als ich wiederkam, fragte sie mich, wie spät es sei. Dann: was wir nun machen würden. So eine Frage kann ja nun alles oder nichts bedeuten. Ich sagte fragend: „Noch was trinken?” - „Nein. Wir gehen jetzt.” Pause. Da mußte noch was kommen. „Und wir werden uns wieder treffen.” der lächelte. Sie wolle das erst mal sacken lassen. Ob ich das wolle.
( :-) ) Ich solle vorschlagen, wann und wo. Mehr als intuitiven Scherz sagte ich: „Freitag?”, während mein Kopf mir sagte: Das ist zu früh für „sacken lassen”. „Ja.” Dann einigten wir uns auf ein Lokal, wo man auch was essen kann. Sie selbst kennt es noch nicht. (Ich kenne es, weil ich mit einer twoday-Bloggerin dort schon essen war). Und daß ich Sonnabend eine Verpflichtung habe, so daß wir nicht die Nacht durchmachen könnten.

Also Leitln, das ging von ihr aus. Und sicher nicht als Caritativ-Zuwendung für den jammernden der. Noch dazu, wo sie gesagt hat, ich solle alle abtrünnigen Kandidatinnen abhaken. Und im letzten Drittel des Treffens von dem Wunsch nach Nähe gesprochen hat und daß sie jetzt einiges anders angeht als früher.

So, ich hatte mal geschrieben: Modul Kandidatin zum Abschied umarmen, sonst ist das frostig. Frostig war der Abend auf keinen Fall. Aber wir sagten „Tschüß” und da stand sie in 80 cm Entfernung und sah mich an. Das hatte ich noch nie erlebt. Und ich sagte: „Komm her”, und wir haben uns umarmt. Undenkbar hätte ich ohne mit ihr auseinandergehen können. Mit dem Blick auf ein Folgetreffen in drei Tagen.

Ich ging mit einem guten Gefühl und sagte immer wieder vor mich hin: „Ich faß es nicht.” So, und nun, das hatte ich mir für die nächsten fünf Treffen vorgenommen: Ich habe erstmals bei einem Date den Kinderwunsch nicht angesprochen. Ich will jetzt nicht hören, daß mir das ein Folgetreffen eingebracht hat.

Ich bin nicht verliebt (das würde mir hier nach dem Erst-Treffen sowieso abgesprochen werden), aber das beschäftigt mich doch. Kein Abend-Absitzen, auch nicht für sie, das kam überzeugend rüber. Ich habe keine Erfahrungen mit Folgetreffen. Nicht wirklich. Also was wird sein? Was macht man beim zweiten Date? Man ißt sogar schon zusammen.

Ich fürchte, ich muß Alarmstufe orange auslösen für das Projekt. Was soll ich denn tun, wenn sie eine Entscheidung anbahnt? Darauf bin ich nicht vorbereitet.

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laureen - 16. Mär, 00:37

Lieber Der

erst einmal:
Es wurde verflixt Zeit, dass dir mal der Kopf ordentlich gewaschen wurde. Wäre ich momentan nicht von einer Überdosis Stress befallen, hätte ich beim Waschen kräftig mitgeholfen (hole ich aber bestimmt nach, wenn du dich nicht besserst ;-) ).

Wieso Alarmstufe orange?
Wieso Entscheidung? Welche Entscheidung überhaupt? Wer beim nächsten Date das Essen aussucht? Sie natürlich. Wer nach dem Essen bezahlt? Du natürlich.
Wieso vorbereitet? Auf was?

Lasse dich einfach mal fallen. Sei einfach du selbst. Und lasse dich von Entwicklungen überraschen. Du musst nur ein Gespür dafür entwickeln, wann du Gas geben musst, wann du auf die Bremse musst.
Aber ansonsten einfach nur genießen. Genieße diese Momente, die du da vielleicht erleben darfst, sie sind eine der schönsten im Leben überhaupt (für mich jedenfalls).

Ich drücke dir die Daumen.

Liebe Grüße von
Laureen

der - 16. Mär, 01:29

So kennen mich auch meine nichtbloggenden Mitmenschen: Sie schütteln den Kopf über mich, und ich verstehe gar nichts.

Jedenfalls ist es sooo interessant für mich, gerade auch die kontroversen Meinungen zu lesen. Auch wenn Ihr vielleicht denkt, ich ignoriere die.

Fallen lassen nicht direkt, aber gespannt sein, was da passiert. Denn gerade weil ich nicht verliebt bin, brauche ich nicht aktiv voranzutreiben. Mich fallen lassen: Genau das nimmt doch einen positiven Verlauf des Abends vorweg. Wenn ich mich wirklich fallen lasse, kann auch Unerwünschtes geschehen. Z. B. habe ich mich weitgehend fallen lassen, als ich geschrieben habe: „Ich bin verbittert”. Und so was kommt dann nicht gut. Es wird immer kontrolliert.

Und ich darf doch um Verständnis bitten für meine Unsicherheiten vor dem ersten Mal mit dem zweiten Mal.

Ich selbst: Das ist genau der der, dem Ihr den Kopf wascht.

Nix natürlich: Sie sucht für sich aus, ich für mich, und wir zahlen getrennt. Da habe ich keine Unsicherheit.

Unvorbereitet und Entwicklungen ergeben sich irgendwie: Das kann ich mir in dem Falle nicht vorstellen.

So, und nun warten wir alle locker auf Freitag Nacht.

Danke, laureen!

Paulaline - 16. Mär, 01:09

Na, das hört sich doch gleich einmal viel optimistischer an. Darüber freue ich mich.

Nun mach dir doch bitte nicht so viele gedanken um "was soll ich tun?" oder "wie mich verhalten"? das ist doch völlig unwichtig. bleib ruhig.
genieße es doch einfach nur mal. ohne druck.

Ich drücke dir die daumen für freitag. viel spaß

und nein, nein,... ich sag nicht, daß kopf waschen auch mal gut sein kann...

eclipse - 16. Mär, 01:19

ich schliesse mich an meine vorrednerInnen an.
geniesse es..und lass es auf dich zu kommen,erwarte nicht viel und du wirst dann selbst überrascht sein von dir selber..
drücke ebenfalls die daumen;-)
Mister P. - 16. Mär, 02:20

Ach, lieber "der", warum bist Du so geizig und willst die Dame nicht einladen? Es gebietet die Höflichkeit, dass der Mann zahlt. Du nagst doch nicht am Hungertuch, oder?

Sie wird Dich demnächst mal auf ein Bier einladen und sich für Deine Großzügigkeit revanchieren. Spring bitte über Deinen Schatten und lade sie ein!

Und wenn Du Dich wirklich fallen lassen würdest, kämen ganz schön viele Gefühle aus Dir heraus. Wäre das so schlimm?

Und das mit den Neigungen und Zweifeln solltest Du schnellstmöglich ablegen. Ab sofort wirst Du immer pünktlich sein. Einverstanden?

Shey the Jester - 16. Mär, 07:35

hier schliess ich mich mal an.
mit dem einladen, kommt gut, ist natuerlich nicht etwas was suuuper toll eindruck schindet und weggelassen zum kontaktabbruch fuehrt, also wie auch immer...

pünktlich sein^^:
geht mir wie dir (oder der)
bin es selten,kann mich aber mit nem charmantem lächeln und einer wiedergutmachen alles schnell wieder hinbiegen.
bei dates, NIE (!)

fallen lassen:
ja sein nicht so verkrampft!
ich fand es so nett wie Mister P. schrieb: und dann purzeln all die schoenen gefuehle aus dir herraus"
na und?!? gut so!

oder machst du dich macnhmal selbst schlechter als du bist, um dann genau das gesagt zu bekommen? (nicht negativ gemeint, nur ne frage)
kommt mir manchmal auch im deinem blog so vor, als wuerdest du negative seiten betonen. vielleischt denkst du, das waerst mehr du, aber positives wie negatives ergibt das gesamte, alles zusammen (b)ist dann "der"

good luck though
*klingel klingel*

[edit]
Ups, hab den text mit den 32 (!) kommentaren nicht gelesen gehabt.
jetzt aber,
sorry wenn ich hier was wiederholt hab,
finde deinen kopf schon mehr als genug gewaschen, hast du überhaupt noch haare drauf? oder glänzt er schon so meistter-propper maessig?!?^^
[/edit]
der - 16. Mär, 10:07

Hallo Shey!

Ich lebe knapp über der offiziellen Armutsgrenze von 950 Euro. Seit ich Kindesunterhalt zahle, bin ich immer im Minus. So, das war jetzt mal meine Art, leichtfertig die Hosen runterzulassen.

Bei den Drei-Getränke-Dates habe ich immer getrennt gezahlt und nie ein Wimperzucken gesehen.

Leute, das ist eine von meinen wenigen verqueren(?) Alt-Meinungen, die schon lange begraben sind: „Der Kerl muß immer zahlen.”

Jetzt lese ich so was. Ihr ratet mir an, sie einzuladen.

No ja, zu einem *Date* war ich noch nie zu spät.

Ich finde, jeder Mensch hat notorisch wiederkehrende, unausrottbare Lieblingsfehler. Und ich kann eben nicht mit Zeit umgehen.

Ich lasse mich bei niemandem ganz fallen. Und genau das hat mir übrigens die Fröschin gestern gesagt: Am Abgrund braucht sie ein Gitter.

Meine Verkrampfungen lösen sich nebenbei. Wenn sie sich lösen. Merkt man den Moment, wenn man einschläft? (Mit Einschlafen meine ich Entspannung, nicht Langeweile. Der Schlaf ist der einzige Zustand, wo ich noch steif werde. Es ist paradox!)

Je mehr ich denke: „Ich muß locker werden!”, desto gediegener wird vielleicht die Verkrampfung. Also akzeptiere ich sie einfach, solange sie da ist. Ein unverkrampftes Verhältnis zur eigenen Verkrampftheit. Gut, ne?

Und zu meinen Gefühlen habe ich nun wirklich ein gutes Verhältnis gewonnen. Daran habe ich jahrelang mit jemand gearbeitet, der mir wie kein anderer die Möglichkeit geboten hat, mich fallen zu lassen. Gerade dort habe ich nie geweint. Aber viel gewonnen. Ich weine, wenn ich allein bin. Selbst weibliche Personen, die mir nahe stehen, haben schon bemängelt, ich würde über etwas weinen, was sie nicht für weinenswert halten. Bei solchen kann ich mich nicht fallen lassen. Bei niemand. Aber ich freue mich, daß ich Euch habe!!

Mister P. - 16. Mär, 11:17

Hallo "der", das mit dem Einladen würde ich als eine besondere Geste ansehen. Ich würde eine "besondere" Frau einladen. Wenn Du weisst, dass Du sie nicht mehr sehen wirst, weil sie Dir nicht gefällt, weil sie nicht auf gleicher Wellenlänge ist, dann bleibt es bei getrennter Kasse.

Es gibt Frauen, da möchtest Du Deine wertvolle Zeit (und etwas Geld) investieren. Von 10 Dates wird es vielleicht eine Frau geben, die es wert ist.

Das mit dem "Fallen lassen" und locker sein kommt, wenn Du Vertrauen entwickeln kannst.

Pünktlichkeit habe ich früher nicht so wichtig genommen. Ich habe gelernt, dass es äusserst wichtig ist, pünktlich zu sein. Es ist Zeit, die ich einem anderen Menschen wegnehme.

Mit einer Ausrede oder einem charmanten Lächeln lässt sich das leider nicht hinbiegen. Im Geschäftsleben ist Unpünktlichkeit ein absolutes k.o.-Kriterium.

Wenn Du nicht mal mit der wertvollen Zeit sorgfältig umgehen kannst, wirst Du auch Schwierigkeiten beim Umgang mit Geld haben, wahrscheinlich auch mit Frauen, vielleicht auch mit Deinem Gewicht und mit vielen anderen Dingen.

Ich habe mich früher immer geärgert, wenn jemand bei mir zu spät kam. Ich habe mir aber ganz frech das Recht herausgenommen, mich zu verspäten.

Ich habe meinen Fehler eingesehen und dann mühsam gelernt, die Zeit einzuhalten und bekomme jetzt viele andere Dinge spielend auf die Reihe.

der - 16. Mär, 13:02

Was Du über das Einladen schreibst, dem kann ich prinzipiell zustimmen.

Ich lade jemand ein, und gern ein, wenn ich einen besonderen Anlaß habe oder mich bedanken möchte. Oder sogar spontan.

Wenn ich eine Frau besonders finde, werde ich mich in sie verlieben oder die Freundschaft mit ihr pflegen. Zuwendung will ich mir nicht erkaufen. Das Einladen wird nicht wirklich entscheidend sein dafür, ob wir uns näherkommen. Ich versuche, mich einer besonderen Frau hingebungsvoll zu zeigen und nach Intuition Geschenke zu machen, die außergewöhnlich sind (viel mit ihr und mir zu tun haben). Geschenke als Symbole. Diamantringe gibt es nicht von mir...

Mit streng getrennten Geldern habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Der Gedanke liegt nahe, daß jemand, der mit Zeit nicht umgehen kann, auch im Umgang mit anderen knappen Ressourcen Schwierigkeiten hat.

Mister P. - 16. Mär, 13:56

D´accord.
Es geht beim zweiten Treffen nicht um ein besonderes Geschenk, das Du dann irgendwann mal (beim 20. Treffen) machen wirst, für das Du lange nachgedacht hast, für das Du weder Kosten noch Mühen scheuen wirst.

Du bist da gedanklich schon viel zu weit. Es geht um eine ganz kleine Geste, mehr nicht. Du zahlst ein Abendessen. Sie registriert, dass sie Dir so viel wert ist. Du machst es nicht wahllos, bei jedem Treffen. Du kannst ja sagen, dass Deine finanzielle Situation es Dir nicht erlaubt, jeden Abend Essen zu gehen. Sie wird sofort kapieren, was Du damit meinst. Und sie wird das akzeptieren oder eben denken, der Kerl ist arm und hat kein Geld.

Wenn sie einen solventen Typ für´s Leben sucht, wirst Du sie danach nicht mehr sehen. Wenn sie finanziell unabhängig ist, selbst für sich sorgen kann, wird sie sich in irgendeiner Weise erkenntlich zeigen.

Ich rechne damit, dass sie kein üppiges Abendessen für sich bestellen wird.

Sollte sie ein teures Abendessen bestellen, kann sie es selbst bezahlen. Danach wirst Du sie wahrscheinlich nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Deine Auswahl des Restaurants wird Ihr Aufschluss über Deine Möglichkeiten geben. Du legst damit einen bestimmten Rahmen fest.

Verstehst Du, welche Feinheiten ich Dir zeigen will?

Du hast in diesem Zusammenhang noch gar keine Erfahrung sammeln können. Du hattest noch keine 2. oder 3. Dates. Du kannst also völlig offen für neue Erfahrungen sein. Hoffentlich!

der - 16. Mär, 14:44

Geld ist ihr nicht wichtig. Sie ist nicht ärmer als ich. Das Lokal ist normal.

Ich bilde mir ein, daß ihre Entscheidung schon in Bereichen ist, wo es für sie in Frage kommt, sich mir langsam zu nähern. Und zwar wenn, dann langsam, das weiß ich. Die Zeit wird es erweisen.

Ich selbst bin mir überhaupt noch nicht in klaren darüber, ob ich mit ihr etwas will. Ich werde wach sein, aber nicht wirklich aktiv. Zuwendung geben, Zuwendung nehmen. Etwas geschehen lassen.

Das ist es doch, was die meisten mir hier raten?

Ich bin so abwartend, daß ein Essen auszugeben vielleicht das falsche Signal wäre.

Vielleicht kann ich mit Zeit nicht umgehen, aber mit Geld schon. Das hat mit Geiz nichts zu tun.

Mangel an Geschenken war zwischen meinen Partnerinnen und mir eigentlich nie ein Problem.

Ich weiß nur, daß auch ein Strauß roter Rosen (das bezieht sich jetzt auf eine alte Geschichte!!!) gar nichts erkaufen kann als ein Dankeschön und ein Schulterzucken.

Herbe Geschichte mit Deinem Freund. Du mußt für ihn da sein. Schrecklich, wenn Du's eher weißt als er. Aber hat sich ja alles angebahnt  :-(

der - 16. Mär, 16:05

Geste

Ich habe CDs aus ihrem Geburtsland, die ich gerne höre. Die könnte ich ihr mal borgen. Vielleicht hört sie die Musik ja mit mir zusammen...

Und ein Buch mit Märchen aus ihrem Geburtsland habe ich auch.

Mister P. - 16. Mär, 14:48

Ich habe das noch nicht ganz verstanden. Du schenkst Rosen und erwartest irgendetwas? Was hast Du erwartet ausser einem Dankeschön? Schenkst Du mit Erwartungen?

der - 16. Mär, 14:54

Aber sicher.

Rote Rosen für 50 DM (Du merkst: alte Geschichte) bedeuten eine Liebeserklärung! Und eine Liebeserklärung (an eine Frau), die nicht mit Erwartungen verbunden ist, ist lasch! (Ausnahme: Muttertag  ;-)

Mister P. - 16. Mär, 22:15

Der, jetzt sprich! Und wenn sie Deinen Blumenstrauss nimmt und Dir dabei ganz tief in die Augen schaut, Dir Küsschen gibt, ergeht es Dir dann wie Obelix? Denkst Du Dir dann schon die Namen Deiner zukünftigen Kinder aus?

PS: Ich möchte wirklich gern wissen, was Dir dabei durch den Kopf geht. Ich bin sehr gespannt auf Deine Antwort.

weib - 16. Mär, 22:37

werter mister p. du bist phantastisch. ein wunderbarer lehrmeister für den guten der.

der, auch wenn du knapp bei kasse bist - essen gehen ist ein date und bei dates zahlt der mann, wenn er weiteres interesse hat.

ich versuche es mal aus frauensicht zu erklären.

wenn ich beim zweiten date/beim essen gehen kein weiteres interesse mehr an dem mann habe, dann zahle ich. ds ist ein klares statement ihm gegenüber. wenn ich mich einladen lasse (und das fällt mir nicht leicht, schon gar nicht von männern, die weniger haben als ich), dann bin ich dafür die liebreizendste frau der welt und der mann kann sich fallen lassen und ganz entzückt darüber sein, dass er das vergnügen hat, mit mir auszugehen. das hat nichts mit kaufen zu tun, sondern es ist ein ritual. früher hätte er mir einen säbelzahntiger an meine höhle geschleift, heute läd er mich zum essen ein.

und noch was der. sollte eine frau das teuerste gericht, salat und nachtisch bestellen, dann könnte das ein finanztest sein oder sie ist unsensibel. bei beiden möglichkeiten hast du die wahl was du damit machst. ansonsten ist es empfehlenswert, das lokal mit auszuwählen, um damit eine vorgabe zu machen und auch ansonsten hilfestellung beim auswählen anzubieten. ich höre z.b. bei dates sehr genau hin, ob mir der mann eine vorspeise anbietet oder ob er sagt, dass er z.b. "heute nur lust auf was kleines hat" - daraus kann ich schon erkennen, wie der rahmen ist und würde ihn nie überreizen.

und zu allerletzt. lieber der, ich genieße die spezielle atmosphäre von dates sehr. ich genieße es, wenn der mann sich ritterlich verhält und wenn er mich einläd. die frauen, die ich kenne, teilen diese meinung. aber frauen im studentinnenalter oder frauen aus den siebzigern sehen das häufig anders. wenn du eine vorliebe für unrasierte frauen hast, könnte es sein, dass diese es emanzipiert finden, wenn sie selbst zahlen. dann wäre deine haltung zu der frage absolut korrekt, denn dann passt ihr zusammen. mein tipp wäre aber, es mal mit dem einladen und den rasierten beinen zu versuchen :-)
der - 17. Mär, 01:09

Liebes Weib, bitte höre auf, über meine sexuellen Vorlieben zu spotten. Ich sehe ja nur noch Beine vor mir. Das Thema ist jetzt ausgereizt.

Du nimmst Dir viel Zeit für mich, ja, und also, wenn Du das als unschuldige Offenherzigkeit verstehen möchtest, ich fühle mich bißchen geliebt von Dir deswegen. Ich halte große Stücke auf Dein Wissen als weib, und was Du schreibst, liest sich in seiner Detailliertheit plausibel. Trotzdem spüre ich eine Abneigung dagegen, das zu tun. Das kommt nicht von Geiz und ich würde auch in die leere Kasse greifen, wenn ich überezeugt wäre.

In einem Date kann ich mir Dich schwer vorstellen. In einem Date, in das ein Mann ohne Erwartungen an Dich hineingeht?? Nein. Wofür hast Du Dates?

Das ist alles bißchen viel jetzt für mich, mir wird viel empfohlen, was mich verwundert.

Und das Bild mit dem Säbelzahntiger: Ich sage doch: Wie die Auerhähne. Balz. Balz. Ich bin der letzte, der noch weiß, was Ritterlichkeit ist. Die ist doch völlig aus der Mode. Damit macht mann sich lächerlich.

Ich würde zu gerne dasselbe Date zweimal durchziehen: einmal mit getrennter Kasse, einmal mit Einladen.

Mir widerstrebt das Einladen. Und das ist eine Gefühls-Mitteilung. Es widerstrebt mir.

@Mister P.:Und wenn sie Deinen Blumenstrauss nimmt und Dir dabei ganz tief in die Augen schaut, Dir Küsschen gibt, ergeht es Dir dann wie Obelix? Denkst Du Dir dann schon die Namen Deiner zukünftigen Kinder aus?Ich kenne die Film-Passage, und ich weiß auch, wie es weiterging. Ich identfiziere mich mit dieser Gefühlslage von Obelix. Allerdings wird mir keine Frau ganz tief in die Augen schauen und mir Küßchen geben. Und ein Kind werde ich wohl auch keins mehr haben. Ich kann die Frage nicht beantworten, weil ich keine Erfahrungen dieser Art habe. Ich kann nur sagen, daß ich abgeschnittene Blumen bedauere. Sie werden hochgepusht, teuer verkauft, und von dem Augenblick, wo sie abgeschnitten werden, beginnen sie zu sterben. Fünf Tage später sind sie im Müll. Es ist ein bloßes Ritual, zu dem es manchmal keine Alternative gibt. Das Geschenk wäre ich.

Die Rolle des Eroberers [...]t mich an.

Mister P. - 17. Mär, 10:28

Lieber "der", wenn Dich die Rolle des Eroberers ank****, dann frage ich mich, ob lieber Du in Zukunft Rosen geschenkt bekommen solltest.

Deine pure Anwesenheit soll als Geschenk reichen? Du leidest doch hoffentlich nicht an Grössenwahn oder Selbstüberschätzung?

Wenn Du zahlst, kannst Du nichts erwarten, ausser einem Dankeschön. Was willst Du denn dafür bekommen, wenn Du zahlst? Deine Damen sind doch nicht käuflich, oder?

Das Bezahlen (in den Mantel helfen, Türen öffnen, Schirm halten, ...) hat etwas mit Ritterlichkeit zu tun. Vergiß das mit dem Auerhahn und dem Balzen. Es passt an dieser Stelle nicht!

Wenn Du tatsächlich mit Geld so gut umgehen kannst, solltest Du in Deinem Alter über ausreichend Geld verfügen. Oder k**** Dich etwa die Rolle des Ernährers an?

Ich denke, "weib" steht da besser ihren Mann als Du das bis jetzt tust. Und noch etwas: Bitte spreche "weib" nicht das Recht ab, ein Date mit einem Mann zu haben, einfach so, ohne (sexuelle) Hintergedanken. Warum packst Du "weib" in so eine Schublade?

weib - 17. Mär, 11:07

mr. p., der,

jaja, die schubladen. das ist schon ok. vielleicht sollte ich hier unter einem anderen namen kommentieren, der mehr "ich" ist als "das weib", das nur für bestimmte themen steht. da ist es verständlich, wenn ich auf diese themen und damit verbundene projektionen reduziert werde.

noch mal zur erklärung für der: ein date ist für mich eine romantische verabredung, bei der beide die möglichkeit haben, mehr über einander zu erfahren und herauszufinden, ob man sich wiedersehen möchte. bei dates wird meist viel geredet und wenig angefasst. ein zweites date ist häufig ein essen und damit verbindlicher als ein erstes date, bei dem man sich z.b. nur zum trinken traf, um ggf. schnell wieder gehen zu können, wenn es nicht gefällt. je ernster es mir mit dem mann ist, um so weniger wahrscheinlicher wird sex. allerdings passiert das kennenlernen schon auch auf körperlicher eben, in dem ich ihm nahe komme, um an ihm zu riechen, sich hände berühren, um zu schauen, ob es sich schön anfühlt oder auch geküsst wird.

ob es dann - wie in amiland - beim dritten date, davor oder danach zum sex kommt ist mir wurscht. wichtig ist, dass man dates genießt und als chance zum kennenlernen nutzt. denn es geht nicht nur darum, ob der oder die andere eineN will, sondern auch darum, ob man sich mit dem mensch gegenüber mehr vorstellen kann. dabei denke ich - im gegensatz zu dir - das mehr in kleinen schritten.

in einem beitrag von heute schreibst du von geschenken. klar, geschenke sind ganz reizend aber sie sind auch nicht immer leicht anzunehmen. die gängigen rituale sind leichter anzunehmen, weil sie ritualisiert sind. wenn ich einen mann zum ersten oder zwieten mal getroffen habe, weiß ich noch gar nicht, ob ich wirklich ein geschenk von ihm haben will. über kleinigkeiten, die zeigen, dass er sich gedanken gemacht hat, freue ich mich sehr. es kommt aber wahrlich nicht auf die größe eines blumenstraußes an. (bei großen sträußen schließe ich eher auf ein schlechtes gewissen oder verzweifelung). eine plakatwand würde mich total bestürzen. so etwas geht nur, wenn das verhältnis zwischen beiden schon einmal klar und auch öffentlich war.

lieber der, ich will dich nicht überreden. ich versuche nur meine perspektive aufzuzeigen, denn es könnte so sein, dass einige frauen es ähnlich wie ich sehen.

mit "den beinen" höre ich jetzt auf. ich wiederholte es zum einen tatsächlich als gag (wenn er nicht funktioniert, lass ich ihn lieber). ich schrieb das aber auch, weil du auf einen typ frau stehst, der einfach völlig anders als ich ist und deswegen auch auf andere dinge als ich steht. insofern relativiert der witz ironisch meine ratschläge. nicht mehr und nicht weniger.

°ei° °ie°e°°e°e°.

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