Ich habe auch einen Moment innegehalten, ob ich das so schreiben kann. Laß es mich so ausdrücken: „Die Älteren unter uns hatten noch Paare gekannt, die zehn Jahre und sogar länger in ehelicher Gemeinschaft lebten.” - Und unsatirisch: In der Generation meiner Eltern gibt es 40. Hochzeitstage. In unserer Generation wird es davon nicht mehr so viele geben.

Gerade gestern habe ich darüber nachgedacht. Nach meinen Erfahrungen kann ich nicht damit rechnen, für immer mit einer Frau zusammenzusein. Aber auch auf die Gefahr hin, altmodisch zu sein: Von vornherein eine „Lebensabschnittspartnerin” zu suchen, kommt für mich nicht in Frage. Eine meiner Trennungen habe ich wie einen Todesfall durchlitten, an die andere Frau, von der ich mich getrennt habe, denke ich noch immer.

Für immer ist die Perspektive für mich.

Danke für den Hinweis auf meinen kleinen Blog!

Zur lebenslangen Treue:
Von lebenslanger Treue kann erst nach dem Tod gesprochen werden...
Und dazu: Was ist Treue? In diesem Zusammenhang wird doch meist die sexuelle Treue gemeint. Ach, ich mag diesen Begriff eigentlich überhaupt nicht. Partnerschaft, das ist für mich real, die kann ich mit meinem Partner definieren. Aber was wir da definiert haben, verrate ich hier nicht ;-)

Creature:
Schön gesagt:
"...aber bekanntlich ist die einzige verlässliche konstante die veränderung".

Die definierte Partnerschaft muss sich auch ständig verändern können. Sonst schläft sie ein. Und wenn die Partnerschaft sich verändern kann, kann sie sich auch radikal verändern...

Liebe Grüße von
Laureen

Treue ist selbstverständlich mehr als sexuelle Treue. Stell Dir vor, in einer Partnerschaft wird einer der Partner chronisch krank. Dann wird es sich erweisen.

Wenn ich es 24 Jahre allein im Bett aushalten mußte, kann ich es wohl auch 24 Jahre mit ein und derselben Frau aushalten - ?

Ja, das stimmt. In Extremsituationen erweist sich immer, was eine Partnerschaft wirklich taugt.

Hinsichtlich sexueller Treue in einer Partnerschaft habe ich schon seltsames erlebt (wäre mal einige Blogs wert...). Ich denke, diese sexuelle Treue muss jede Partnerschaft für sich selbst definieren, da gibt es keine Allgemeingültigkeit. Ach, es ist ein fürchterlich komplexes Thema. Richtig diskutiert werden kann es doch nur in Einzelfällen.

Dein Fragezeichen zum Schluß: Stellst du dir diese Frage?
Also, wenn ich 24 Jahre allein im Bett war, muss ich deswegen nicht die nächsten 24 Jahre mit einem Mann im Bett aushalten. Hier ist die Formulierung "aushalten" entscheidend. Aushalten will ich es nicht, das klingt nach Strafe, nach Qual. Wenn es einfach nicht paßt, muss ich aus dem Bett klettern und gehen können. Paßt aber alles, bin ich gerne mit ihm 24 Jahre im Bett ;-)

Liebe Grüße von
Laureen

Ja, jede Konstellation ist ein Einzelfall. Doch die Suche nach Allgemeingültigem zum Dranfesthalten bleibt. Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln.

Nein, ich stelle mir diese Frage nicht selbst. Für mich selbst steht dort ein Punkt. Es ist eine rhetorische Frage.

Doch, aushalten. Die Liebe bleibt nicht so traumhaft und aufregend wie am Anfang. Das Aushalten (wenn es die Richtige ist!!!) ist Ausdruck der Liebe. Ein langer Atem für einen Menschen, mit dem ich verwurzelt bin. Auch mich muß frau aushalten. Ertragen. Ich gestehe, das ist eine verklärte Erwartung. Aber keine unrespektable.

Um Mißverständnisse zu vermeiden:Auf der Suche nach der Richtigen
kann man so manche schöne Stunde mit den falschen verbringen.Ich verlinke zwei Lied-Texte, die zu unserer Diskussion passen.

Das kann ich uneingeschränkt bestätigen: Zwei, die zueinander passen, zwei auf dem selben Weg, zwei die sich lieben - und wir heben die Welt aus den Angeln.

Später mehr dazu (muss auf einen Termin).

Liebe Grüße von
Laureen