10000. Eroberung
Da habe ich ja noch was vor:
Federico Fellini, Stadt der Frauen (Filmtipp)
Da habe ich ja noch was vor:
Federico Fellini, Stadt der Frauen (Filmtipp)
Schreibt mir doch mal paar Vorschläge, was ich im April annoncieren soll. Wenn mir was gut gefällt, würde ich für eine der drei Annoncen vielleicht Deinen Text nehmen. Möchtest Du, ja: Du da vor dem Monitor, mein(e) Glücksbringer(in) sein?
Mein Bett. Es ist eigentlich ein Sofa, dessen Lehne ständig heruntergeklappt ist. Baujahr etwa 1970. Braune Streifen, braunes Kunstleder. Ich habe darauf geschlafen seit September 1989. Dazwischen eine große Pause: Als ich mit meiner Freundin (späteren Ehefrau) zusammenzog, blieb es in dem möblierten Haushalt, den ich verließ.
Als ich nach der Trennung auszog, schlief ich zuerst auf einer Matratze. Dann wurde ich gefragt: „Das Sofa steht seit drei Wochen unterm Carport. Es soll in den Sperrmüll. Willst Du es haben?” Seitdem gehört es mir. Es ist unglaublich, wie gut ich auf diesem Provisorium mit Mittelfuge schlafe. Ich habe laut nachgedacht, es jetzt wegzutun, doch mein Wochenend-Kind hat klar gesagt: Nein.
Mit beiden Frauen, mit denen ich in Liebe zusammen war, habe ich darauf geschlafen. Tausende meiner einsamen Nächte habe ich darauf verbracht. Es ist mehr als ein deponiereifes Teil mit Brandloch im Kunstleder. Es lebt. Es ist eine alte Liebe von mir.
Jetzt werde ich zum Nachahmer: Was will ich außer Frauen-Geschichten dieses Jahr noch erreichen?
1. Wohnung so verändern, daß ich mal jemand reinlassen kann (z. B. Frauen...)
2. mich beruflich verbessern oder mich fortbilden
3. einen Tanzkurs besuchen
4. regelmäßig Sport treiben
5. Instrument üben, üben, üben
Also gut, das sind nicht nur Antworten für Mister P., seine Fragen sind so gut, daß ich es lohnend finde, auch mir selbst diese Fragen zu beantworten. Es ist Gold wert, sich über sich selbst im klaren zu sein.
„ein klassisches Verhinderungsprogramm”: Das klingt danach, als sei so etwas weit verbreitet. Verhindert hat sich das meiste in meinem Leben von selbst. Wenn ich mal drüber meditiere, würde ich drauf kommen, daß ich einen erheblichen Anteil daran habe an der Verhinderung. Dem möchte ich jetzt/hier nicht nachgehen.
Was will ich bei diesen Treffen erreichen? Ich möchte Frauen kennenlernen, diese schönen, unerreichbaren, unverständlichen, begehrenswerten Wesen aus einer anderen Welt. Ich rechne damit, daß sich daraus „was ergibt”. Und das verwandelt sich dann weiter in irgendetwas. Nur ich muß eben erst säen, bevor ich den Garten bewundern kann. Manche gehen nicht auf. Manche werden zu schönen, kurzlebigen Blumen. Manche zu Stachelbeeren, kratzig, säuerlich, schmackhaft, langlebig. Die 100 ist meine Orientierung, mein Ziel-Punkt, nicht mein Krampf. Es ist ein Abenteuer.
Interessante Liste:
Ich sammle Erfahrungen, neue Erfahrungen. Es gibt Probleme, auf die ich von vornherein keine Antwort hatte. Da bin ich erst mal rumgeeiert. Aber dabei habe ich gelernt. Annahme: Oh, bloß so tun, als sei die Frau die einzige auf der Welt. Dabei ist doch beiden klar, daß es vielleicht noch mehr Dates gibt nach einer Annonce. Ich bin so überaus ehrlich, ich kann das nicht, irgendwie drumrumreden und so tun als ob. Ich muß den Mund aufmachen und es aussprechen, auch wenn ich weiß: Alle würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagen: Das darfst du doch nicht machen!!!
Und was passiert: Ja, sie akzeptieren, daß sie jeweils nicht die einzige Kandidatin sind. Selbst haben sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch aktuell mehrere Versuche. Oder, richtig schlimm: Treffen sich mit mir, obwohl sie noch gar nicht richtig getrennt sind (und verschweigen es, Sauerei). Jedenfalls basiert das auf Gegenseitigkeit. Und nun kommt das Beste: Verrückte 8 hat mir ausdrücklich gesagt, daß sie keine Abenteuer will, daß sie ihre Suche ruhig und ohne Erfolgs-Erwartungen angeht und Pausen zwischen die Dates legt. Sie hat mir erzählt, wie sie dazu kam, auf meine Annonce zu antworten. Ich habe sie meine beiden anderen Annoncen raten lassen (sie hat sie nicht gefunden, aber es war lustig). Wir haben fast schon gefachsimpelt.
Also rundherum: Ich kann jetzt sagen, es bietet sich geradezu an, daß zwei Menschen, die „auf der Suche” sind, egal nach was für einer Art von Kontakt, offen darüber sprechen.
Ein bißchen exhibitionistisch ist das ganze hier ja schon. Dazu paßt, daß ich auf die Weise (im Date über die Suche sprechen) Einzelheiten erfahren kann, von denen ich wiederum nicht will, daß die Frau sie mir vorenthält. Ich kann wertvolle Einblicke erhalten.
So z. B. klagte Pessimistin 9, wieviele es nicht für nötig halten zu antworten. Das hatte ich nicht gewußt, und schon war mir klar: Hier habe ich eine Chance gegenüber anderen Männern.
Und, ja, als toller Hecht stelle ich mich nicht dar, dafür gibt es nicht einen Grund. Ich erzähle, wie entmutigt und verbittert ich war und daß ich nun aktiv geworden bin, aktiv wie nie, und Erfolg habe wie nie.
Nein, das Thema ist ein Stützpfeiler eines Dates. Nach meinen Erfahrungen. Und es geht nichts über die eigenen Erfahrungen. Wenn sie doch Erfolg beinhalten. Egal, was die anderen sagen. Der, der sagt: „es geht nicht”, soll den nicht hindern, der es gerade tut!