Als ich allein und verschmäht war, konnte ich hier nach Herzenslust jammern. Dieses Blog und all die Resonanz haben dazu beigetragen, daß der beklagte Zustand nach 3½ Jahren plötzlich vorbei war.
Das Blog geriet in eine Krise.
Meiner Freundin gegenüber erwähnte ich gelegentlich, daß ich „über das Internet mit anderen in Verbindung stehe”. Dann kam, wie zu erwarten, die Rückfrage, auf welche Weise. Da ich nicht gefunden werden will, enthielt meine Antwort nicht das Wort „Blog”. „Es ist kein Chat, aber so was ähnliches. Es ist ein Tagebuch, und andere können es lesen, und ich lese bei denen. Und so lernt man sich kennen.” Ich sagte ihr, daß die Gemeinschaft sich gegenseitig kommentiert und ich auf diese Weise einige Hilfe und Unterstützung bekommen habe.
Interessanterweise sagte sie: „Wenn das ein Tagebuch ist, dann will ich gar nichts weiter wissen. Ich will ja auch nicht, daß du mein Tagebuch liest.” Als einziges ist sie interessiert daran, wie ich sie hier genannt habe. Wenn ich Ihr sagen würde: „Quarkfröschin”, dann wäre ich ja in 10 s ergugelt.
Eine Zeit später kam die Rede darauf, wie sie dazu steht, wenn ich hier über sie und mich und die Liebe und den Sex schreibe. Und sie sagte, das möchte sie nicht. Das war ein klares Wort. Obwohl sie selbst Dritten gegenüber so offen ist, daß ich nicht ganz mithalten kann. Da bin ich britisch.
Aber, also, ich bin doch ein Tiger. Nein, nein, nein. Wenn sie überall herumtönt (der errötet dabei), daß wir in einem Altersheim ge[...]t haben, warum, bittschön, darf ich nicht vergleichbare Details einer Community schreiben, in der mir viele herzlich verbunden sind, aber Unerwünschte eh nicht wissen, wer wir sind.
Also ein paar Kleinigkeiten darf ich mir zukünftig doch noch rausnehmen.