Mittwoch, 26. Oktober 2005

Muscheln

Die Faustregel für Nordsee-Muscheln lautet: „Man darf sie essen in Monaten, die ein „R” enthalten.”

Also es war von Anfang an so, ganz von Anfang an, und bis heute, und solange wir zusammen sein werden, daß ich koche, und kochen darf. Sie schnippelt alles klein, und ich stehe am Herd. Ich staune selbst, was für ein guter Improvisator ich bin. Als gelernter Konditor bin ich eigentlich rezept-hörig. Konditoren sind halbe Apotheker (und tatsächlich hat sich der eine aus dem anderen Beruf entwickelt, denn ganz, ganz früher gab es Zucker in der Apotheke). Aber bei ihr habe ich entdeckt, daß ich die Begabung habe, aus dem, was gerade da ist, etwas zuzubereiten. Und es schmeckt uns immer. Das ist viel erfreulicher als der Kommentar meiner Mutter: „Du kochst, und ich muß es alles abwaschen” oder der Kommentar meiner Geschiedenen: „Wenn du nicht so viel rumgekocht hättest, hättest du mehr Zeit für mich gehabt”.

Dementsprechend, äh, habe ich einen Bauch bekommen.

Liebe geht durch den Magen.

Gestern nun haben wir, wie beschlossen, Muscheln gegessen, gekocht in einem Weißwein-Gemüse-Sud. Mit Kartoffeln. Fein.

Und wir haben fünf winzige Krebse darin gefunden. Ach ja. Meint sie: Ich werde zwei Kinder bekommen, Sternzeichen Krebs. (Die anderen drei sollten sein: Sie, ich und mein Kind aus geschiedener Ehe).

Das finden wir beide richtig gut, das schöne Gekoche.

Keine Indiskretionen, bitte

Als ich allein und verschmäht war, konnte ich hier nach Herzenslust jammern. Dieses Blog und all die Resonanz haben dazu beigetragen, daß der beklagte Zustand nach 3½ Jahren plötzlich vorbei war.

Das Blog geriet in eine Krise.

Meiner Freundin gegenüber erwähnte ich gelegentlich, daß ich „über das Internet mit anderen in Verbindung stehe”. Dann kam, wie zu erwarten, die Rückfrage, auf welche Weise. Da ich nicht gefunden werden will, enthielt meine Antwort nicht das Wort „Blog”. „Es ist kein Chat, aber so was ähnliches. Es ist ein Tagebuch, und andere können es lesen, und ich lese bei denen. Und so lernt man sich kennen.” Ich sagte ihr, daß die Gemeinschaft sich gegenseitig kommentiert und ich auf diese Weise einige Hilfe und Unterstützung bekommen habe.

Interessanterweise sagte sie: „Wenn das ein Tagebuch ist, dann will ich gar nichts weiter wissen. Ich will ja auch nicht, daß du mein Tagebuch liest.” Als einziges ist sie interessiert daran, wie ich sie hier genannt habe. Wenn ich Ihr sagen würde: „Quarkfröschin”, dann wäre ich ja in 10 s ergugelt.

Eine Zeit später kam die Rede darauf, wie sie dazu steht, wenn ich hier über sie und mich und die Liebe und den Sex schreibe. Und sie sagte, das möchte sie nicht. Das war ein klares Wort. Obwohl sie selbst Dritten gegenüber so offen ist, daß ich nicht ganz mithalten kann. Da bin ich britisch.

Aber, also, ich bin doch ein Tiger. Nein, nein, nein. Wenn sie überall herumtönt (der errötet dabei), daß wir in einem Altersheim ge[...]t haben, warum, bittschön, darf ich nicht vergleichbare Details einer Community schreiben, in der mir viele herzlich verbunden sind, aber Unerwünschte eh nicht wissen, wer wir sind.

Also ein paar Kleinigkeiten darf ich mir zukünftig doch noch rausnehmen.

Mehr Freiheit

ich kenne 3 arten von menschen in meiner umgebung:
die einen sind gebunden und wünschen sich mehr freiheit,
die anderen sind frei und wünschen sich eine beziehung
und welche die sind immer gut drauf, einmal haben sie einen partner und manchmal keinen.
schreibt creature in einem Kommentar bei paulaline.

Hm, hm. Die dritte Möglichkeit liest sich nach dem Ausweg. Ich selbst habe mir nie wirklich vorstellen können, durch Partner-Hopping glücklich werden zu können. Das bringt nur Schmerzen. Ich war Zeile 1 (oh ja) und bin Zeile 2. Monogamie ist eine heiße Sache.

°ei° °ie°e°°e°e°.

Rückschau, Umschau, Vorschau.





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