Donnerstag, 20. März 2008

Oh Ihr Frauen, was meint Ihr?

He, Mädels, Ihr habt doch das Gespür. Und interessiert Euch für wer was mit wem. Bitte ratet einem alten Erotik-Blogger in einer wahren Geschichte!

der kam Anfang November 2007 online mit einer Frau in Kontakt. Das Normale bei so e-mail-Kontakten ist, daß sie

(1) wie schlechte Knallfrösche sind: Sie zischen bißchen, und das war's
(2) wie ein Tischfeuerwerk sind: ganz nett, aber bald war's das auch
(3) vielleicht auch wie eine 24er-Batterie: Da geht richtig was ab, aber von einer Sekunde auf die andere ist auch das vorbei, während mann wochenlang an die 25. Rakete glaubt

Ich quäle jetzt den Vergleich mit dem Feuerwerk nicht weiter, aber es geht um so was wie eine unauslöschliche Sparflamme. Ich habe mir mit dieser Frau bisher etwa 300 e-mails geschrieben. Am Anfang bin ich, wie das so meine Art ist, hochgekocht, habe mich verbal weit aus dem Fenster gelehnt. Nach fünf Wochen war ich soweit, mich und andere zu fragen: Wie lange kann sich etwas hinziehen, um noch irgend eine Hoffnung zu haben. Nach sieben Wochen habe ich sie so weit zur Rede gestellt, daß sie mir (ich brauch das so klar) geschrieben hat: „Ich will keine Beziehung mit dir.” Habe mich mühsam und mit Tricks innerlich von ihr distanziert. Und weil ich so labil bin (nie mehr Kontakt ist für mich wie ein Sterbefall) habe ich ihr zum Thema „Musik aus unserer Zeit damals” etwa zwei Wochen später eine e-mail geschrieben. Seitdem hat sich das mit uns so erwärmt, daß sie mir ihre Telefonnummer geschrieben hat (ja, wir haben einmal im Leben kurz miteinanander telefoniert, es ging um Schein-Gebote bei ebay), ich weiß nun ihren Namen und ihre Adresse (alles ebay!), sie hat mich mehrmals mehr so pro forma zu sich nach Hause eingeladen (war also noch nie da, bin aber auch nicht mehr unerwünscht). Sie beschwert sich bei mir über den Kindesvater, sie teilt Erinnerungen und Träume mit mir. Wir schreiben uns buchstäblich jeden Tag. Neuerdings Guten-Morgen-SMSse. Und doch ist sie distanziert.

Und nun, nach 4 1/2 Monaten, die Frage: Wer bin ich für sie? Bin ich der e-mail-Seelsorger, der Pausenclown, der väterliche Freund für immer? Wird sie sich je von mir streicheln lassen?

Zweite Frage (und die habe ich nach fünf Wochen schon gestellt): Wie langsam kann etwas kochen, bis es gar ist? Bisher sind die Frauen immer sofort weich geworden für mich (nein, ich bin kein Schwerenöter: das war dreimal in 30 Jahren).

Wir haben uns am 3. Advent zum zweiten und letzten Mal gesehen.

Ich vermute nur: Gaanz langsam reifen lassen, und dann (so etwa im Frühjahr 2011) nehm ich sie mir einfach...

Trackback URL:
https://aber.twoday.net/stories/4802100/modTrackback

lovehunter - 20. Mär, 22:25

Für diese Frau bist du einfach nur ein Nice Guy...vielleicht kennst du diesen Artikel: Warum Frauen keine netten Kerle lieben. Er ist etwas überzeichnet, trifft aber den Kern ganz gut. Vielleicht trifft da auch was auf dich zu. Ich hab mich an etlichen Stellen wiedererkannt :)

der - 24. Mär, 00:39

Hallo lovehunter, mir wurde das von wohlwollenden und erfahrenen Mitmenschen immer wieder gesagt und geschrieben. Es ist eine Tatsache, die mir Kopfschütteln verursacht, die aber unumgänglich ist.

Ich bin so ein Netter. Schon immer. Und ich komme nicht davon los.

Was will man machen.

Den Artikel brauche ich gar nicht zu lesen. Ich weiß, was drinsteht.

Es ist pervers: Das ist das Prinzip, nach dem ein Schweinehund immer und immer wieder eine nette Freundin abbekommt. Eine nette Freundin, die ihn nachher als Drecksack beschimpft, aber mit diesen Drecksack ins Bett geht, nicht mit dem wussy-boy.

lovehunter - 24. Mär, 12:17

Ich denke, es geht im Falle des 'Nice-Guy-Syndroms' darum, die eigene männliche Identität zu entdecken und durch die Arbeit an sich selbst die emotionale Autonomie zu stärken und eine gute Balance herzustellen zwischen den Herzensqualitäten (Liebe, Güte, Einfühlsamkeit etc.) und der Qualitäten des Kriegers, die in einem Mann stecken: Entschlossenheit, Wildheit, Eroberungswille, Leidenschaft...
Thorsten Leimbach entwirft in seinem Buch 'Männlichkeit leben' dafür das Bild des Herzenskriegers.

"Je netter die Männer werden, umso mehr verlieren sie sich selbst als Mann, wie ein Wolf, der sich in einem Schafspelz versteckt und irgendwann vergisst, dass es nur eine Verkleidung ist." (Leimbach)
der - 24. Mär, 22:22

Hallo lovehunter, die Problematik "Das ist ein Netter. Ein Netter kriegt keine ab." wurde mir von einem „Beraterteam” (ein Mann, eine Frau) einhellig bestätigt. Unabhängig davon auch von mehreren anderen. Dagegen stehen eine Menge Empfehlungen, wie: „Sei ein Kavalier, schieb Deiner Dame den Stuhl unter den Hintern, erzähl in Gegenwart einer Frau keine schmutzigen Witze, es könnte sie verstören” (haa, ha) Usw. usf.

Ich las kürzlich dieses: Andreas und Stephan Lebert, Anleitung zum Männlichsein. Ich mußte überhaupt erst mal drauf kommen, daß es so was gibt, wie nach einer männlichen Identität zu fragen. Auch wenn das erst mal nicht hilft bei der Frage: Warum lehnt mich eine Frau ab, die seit vier Jahren allein ist und der ich mich zu Füßen lege.

Danke für den Literatur-Hinweis.

Letztendlich führen die Erkenntnisse aus so einem Studium doch dazu, daß ich mir sagen muß: Das habe ich jetzt seit 30 Jahren so und so gemacht, jetzt muß ich mich noch mal neu erfinden. Schwierig, schwierig. Gerade bei meinem letzten Date habe ich gemerkt, daß ich mich trotz aller Theorie so „natürlich” verhalte wie immer, eben wie ein wussy-boy

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Ich finde den so zum Knuddeln und hätte den gern zum Freund.

So ein autonomer Krieger ist doch einer, der das galante Gelechze hinter sich gelassen hat. Das ist meine Befürchtung: Wenn ich die Voraussetzungen erlangt habe, interessiert mich das, wofür die Voraussetzungen sind, nicht mehr. Wenn ich der Krieger bin, bin ich nicht mehr anlehnungsbedürftig. Bin ich nicht.
der - 24. Mär, 23:34

Ohne jetzt irgendwas darüber zu wissen, finde ich, vermute ich, daß so ein Herzenskrieger, so ein Krieger nicht gleichzeitig ein treuer Partner sein kann. Ein Krieger tötet oder wird getötet. Ein Jäger erschlägt Kaninchen ohne mit der Wimper zu zucken. Wie soll so ein Wüstling gleichzeitig ein zärtlicher, treuer(!) und sein Weibchen rundherum zufriedenstellender Partner sein. Man kann nicht alles haben. Ich bezweifle das.

Es würde eher passen, daß er die Herzen (praktischerweise nicht die Genicke) der Weibchen bricht, die ihm in dem Moment im Weg herumstehen. Und was interessiert ihn dann die Beute, die er gestern erschlagen hat.

Wie kann demzufolge je ein Pfarrer eine Frau schwach machen.

lovehunter - 25. Mär, 10:38

Beim Begriff 'Krieger' denkt man natürlich unwillkürlich ans Schlachtfeld. Das Bild ist ein Archetyp und versinnbildlicht die
Es steht u.a. für Mut und Disziplin. Der 'Krieger' sagt, was Sache ist und kämpft für seine Vision. Er nimmt die Herausforderungen des Lebens ohne Zögern an. Aber immer mit der Qualität des Herzens zum Gemeinwohl aller.


"Wenn wir zum Beispiel keinen Krieger haben, entwickeln wir keinen Plan, um mit einem Problem fertig zu werden." (Unbekannter Verfasser)

"Der Krieger ist es, der weiß dass es Dinge gibt, für die es sich lohnt sich anzustrengen, zu leiden und Verluste hinzunehmen. Er richtet sich auf ein Ziel aus, und hat dadurch Kraft und Entschlossenheit, durchzuhalten und Entscheidungen zu fällen und dabei auch Fehlentscheidungen und Rückschläge auszuhalten. Der Krieger bewacht und verteidigt die Grenzen. Ohne Kriegerenergie sind wir allen inneren und äusseren Angriffen schutzlos ausgeliefert, erst der Krieger kennt und bewahrt die Grenzen, die niemand übertreten darf. Ohne Kriegerenergie ist uns auch keine klare Unterscheidung möglich zwischen Feind und Freund, Ehrlich und Unehrlich, Eigen und Fremd." (Gerd Hildebrandt)
SingleMama - 20. Mär, 22:42

hmmm, würde ich mich derart einem Mann gegenüber verhalten, dann mit folgendem Gedanken im Hinterkopf: netter Kerl, ist nicht genau das, was mir vorschwebt, halte ich jedoch mal fest und schau mich derweil anderweitig um, ob sich nicht was besseres finden lässt ...

der - 24. Mär, 00:54

Hallo SingleMama, Deine dankenswerte Offenheit ist ja fast schon Geheimnis-Verrat am eigenen Geschlecht.

So ein Opfer-Männchen nennt man Pausenclown. Sellerie, so ist das Leben.

Du wirst nicht abstreiten, daß sich daraus eine belastbare Freundschaft erhalten kann (ich weiß das aus Erfahrung), das ist sehr viel, geht aber erotisch nicht über das hinaus, was mir ein Hetero-Mann gewähren wird (was ich auch nicht verlange :-).

An dieser Stelle grüße ich all meine Freundinnen, die alles für mich tun würden. Alles, was meine Freunde auch für mich tun würden.

lonely rider woman - 20. Mär, 23:01

also..

falls die meinung einer FRAU erwünscht ist(bezugnehmend auf deinen eintrag in meinen blog..):da ich nichts genaueres entnehmen kann z.b. bei den treffen mit ihr, wie gings da zu..möchte ich im vergleich zu meinen vorschreibern noch eine andere möglichkeit aufzeigen: es könnte sein, dass sie noch gar nicht zu einer näheren bindung fähig ist, sprich kindsvater und so....es liegt an dir ob du geduldig warten willst und vor allem WAS du dir eigentlich von dieser beziehung versprichst. geht es NUR um erotik, dann kannst du es einfacher haben...du solltest am besten deine gefühle, die echten, auf den prüfstand stellen, dann wirst du wissen was zu tun ist.

der - 24. Mär, 01:18

Boah, eh! Eine Frau! Jetzt echt?

Deine Überlegung scheint mir einfühlsam, weil sie meiner wunschbestimmten Einschätzung am nächsten kommt (das ist irgendwie korrupt).

Inzwischen hat es unser drittes Zusammentreffen gegeben, es war das erste bei ihr zu Hause. Anlaß war, daß sie mir in einer für mich emotional schwierigen Situation ihren Beistand angeboten hat.

Wenn sie mich ablehnen würde, würde sie nicht verschiedene Dinge geschrieben und getan haben, mit denen sie mir Zuwendung und Vertrauen beweist (z.B. JPGs von ihren Kindern, ein Mutter hütet die). Andererseits hat sie mir durch die Blume, doch unverblümt (der ist gut) zu verstehen gegeben: Jetzt noch nicht.

Die Gangart hat sie inzwischen derart gebremst im Verhältnis zu meinen anfänglichen Erwartungen (habe so was noch nicht erlebt), und diese Frau ist eines der seltenen ehrlich-gefährlichen grauäugigen Exemplare, die es mir wert sind, daß mein schwindender Testosteronspiegel mir die nötige Geduld gewährt. Das Spiel um den langen Atem gefällt seit jeher.

Wenn ich ohne schnelle Erotik nicht auskommen könnte, wäre ich schon lange tot. Ich kann Jahre ohne überleben, ohne verrückt zu werden. Faszinierend.

Es versteht sich für mich von selbst, daß „das” von ganz alleine zu-gegeben wird. Das Schwierige ist das "Vorher". Das, womit ich es eben nicht einfacher haben kann. Dies ist kein Blog über Erektions-Störungen, sondern über die Schwierigkeiten, sich näherkommen zu können, wenn -->eine(r)<-- von beiden doch möchte.

Ich bin mir noch gar nicht sicher, was ich letztendlich für sie empfinde. Um das zu wissen, müßten wir aber ernst machen.

Im Moment ist sie jedenfalls die einzige, konkurrenzlos, geheimnisvoll.

°ei° °ie°e°°e°e°.

Rückschau, Umschau, Vorschau.





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