Empfindungen

Sonntag, 6. März 2005

Letzte Nacht mehrfach mit

- Erektionen aufgewacht. So eine Art nächtliche Morgenlatte. Hart wie der Zahn der Bisamratte.

Waren das nun harte Träume, oder war das wirklich? Ein Traum ist es schon, denn tagsüber bin ich manchmal versucht, nachzufühlen, ob dort überhaupt noch was rumbaumelt. Fühle mich wie eine geschlechtslose Schaufensterpuppe. Nur die Augen werden noch „steif”.

Was wird werden mit Anja, Bea, Cornelia, Doris, Franziska? Jahrelang habe ich die feste Überzeugung gehabt, daß Frauen die Penetration (verab)scheuen, jetzt fürchte ich, daß sie sie wünschen. Wie sich Perspektiven ändern können.

Gab es nicht vor Jahren ein Buch „Suche impotenten Mann fürs Leben”?

Hier! Hier bin ich!

[ohne Namensnennung] *erröt*

Magnetische Torsionen

Es ist, wie es ist. Jemand kann sagen: Wie kannst Du von Liebeskummer sprechen, wenn du mit einer Fremden nur wenige Stunden zusammengewesen bist. Na und. Mein Herz entscheidet das. Die Namenlose hat eben Appeal, und nicht nur Sex Appeal, es ist mehr. Und deswegen werde ich immer wieder an sie denken, auch in 20 Jahren. Es ist so. Im Moment gelingt es mir ganz gut, ihren Einfluß blasser zu halten, und ich habe mich tatsächlich nicht mehr bei ihr gemeldet. Ich könnte reich werden mit Wetten darauf, daß eine Frau sich nicht mehr bei mir meldet. Immer muß ich mich melden, und in den meisten Fällen kommt eine artige Antwort. Aber nie schreibt eine wieder von sich aus, z. B.: „Hallo, wie geht es dir? Wir haben uns lange nicht gesehen. Wir können uns ja mal wieder treffen.” Reich werden könnte ich.

Was bleibt, sind Erinnerungen an Eintagsfliegen. Einige dieser Erinnerungen sind mit Orten verbunden. Ich versuche meine Kontakte möglichst in dieser Stadt zu knüpfen, da Fernbeziehungen noch geringere Chancen bieten. Da ich täglich in der Nähe der Wohnung der Namenlosen vorbeifahre, habe ich folgende Entdeckung gemacht: Wenn ich so weiter mache wie bisher dieses Jahr, dann werden sich nach und nach die Punkte auf dem Stadtplan ansammeln, die ich nicht passieren können werde, ohne zumeist belastende, enttäuschte Erinnerungen zu haben. Eine Fahrt quer durch die Stadt wird sein wie das sich mit Kraft-Aufwand Durchzwängen zwischen magnetischen Punkten, die mich anziehen oder abstoßen. Während ich bisher, da un-begehrt und ohne Kontakt- Geschichten, quasi in einem mir nicht bewußten Zustand der Entspanntheit durch [...] fahren konnte.

Haben diejenigen unter Euch, die schon viele Freund(inn)e(n)/ Kontakte/ Partner(innen) in einer Stadt/ Gegend gehabt haben, ähnliche Empfindungen festgestellt?

Also wenn ich jetzt, über 15 Jahre später, an dem Haus vorbeifahren würde, in dem ich zuerst eine Frau „erobert” habe, dann würde ich an der Fassade hochschauen und wäre mir des Ortes bewußt. Unheimlich: Kurz bevor sie sich von mir getrennt hat, war ich da langgefahren, nach langer Zeit wieder.

Mittwoch, 2. März 2005

Stagnation

Ein kleiner Blues zwischendurch. Bis auf das quicke Date mit Wilde Maus 11 keine weiteren Kontakte aus dem März-Heft. Nicht ein Pieps. Nicht mal auf die glorreiche Kontaktanzeige des Monats.

Die Freude an hemmungslosen Zerrereien habe ich schon lange, lange abgelegt. In meinem Blog darf ich so verärgernd sein, wie ich so manche Passage aus manch anderem Blog finde. Oh ja.

Frauen gleiten durch meine Finger. Ich schrieb das schon mal. Die ich heute streichle, ist morgen weg. Die heute fragt: „Bist du spontan? Willst Du Dich sofort mit mir treffen?”, mir 10 SMSse in zwei Stunden schreibt und mich aufmuntert, am nächsten Tag antwortet sie nur noch gequält. Die vor drei Wochen auf Box gesprochen hat, sie reagiert bloß auf eine SMS, meldet sich nie von selbst. Treffensanbahnung wird von jeder zweiten Interessentin ausgebremst. Das sind schon heftige Schwund-Zahlen. (Es gibt Anhaltspunkte dafür, daß es Frauen umgekehrt ähnlich geht mit Interessenten.)

Und wieder die unerschütterliche Erfahrung, bei aller Rätselei über Frauen unwiderlegt: Ich darf mir nichts einbilden, auf was auch immer, nichts.„Hier an dieser Stelle hat sie vor mir auf den Knien gelegen, ich soll sie heiraten. Eine Woche später hatte sie einen anderen.”Also doch bloß: den Augenblick genießen, dann vergessen? Ich habe schon überlegt, ob mein Icon noch angemessen ist. Ja, es ist noch lange angemessen. All is loneliness. Ebenfalls ein konstantes Lebensgefühl von mir. Der reine Blues.

Derzeit fallen mir zwei Kontakte ein, die Hoffnung auf ein Treffen machen: ein Folgetreffen mit der geschmähten Verrückte 8 und das Erst-Treffen mit Pessimistin 9 (erkrankt). Beide haben einen eher solide-zurückhaltenden Eindruck in Beziehungsdingen gemacht. Vieleicht ein Zeichen von Solidität.

Die Zeit bis nächsten Montag ist Date-Pause. Habe andere, schöne, Verpflichtungen. Doch: vielleicht gibt es ein Treffen mit einem netten Alt-Kontakt und Kind. Wär ja schön. Afoch so.

Noch was: zwei Menschen, die mir sehr nahestehen, haben übereinstimmend gesagt, ich sei unsensibel. Wenn ich mir das mal für einen Moment annehme, so müssen selbst diese zugeben: Wenn ich was spüre zwischen den Worten, dann muß es aber sehr stark sein.

Musik: Bractwo Kurkowe, Polskie dzwony und Już gwiazdeczka się kolebie

Montag, 14. Februar 2005

Volle Lippen, schmale Lippen

Im Bus eine Frau gesehen, etwa in meinem Alter. Ihr Aussehen sprach mich an. Einen Blickkontakt herzustellen verweigerte sie mir hartnäckig.

Sie hatte schmale Lippen. Das gilt als so (un)erotisch wie ein Winz-Busen. Ich muß Euch sagen, ich habe mir klargemacht, daß diese schmalen (und unverkniffenen) Lippen meine Blicke sehr angezogen haben. Dazu eine sehr dezente Weiblichkeit. Relativ kurze Form-Frisur, ein solider Mantel (wenig Oberweite), Jeans, Schuhe, die fast schon Sportschuhe zu nennen waren. Manche hätten sie „alt” genannt. Ich fand sie feminin. Schade, Du schöne Unbekannte. Es ist nicht dazu gekommen.

Also ich grüße alle Frauen, die sich grämen, wenn sie sich von riesigen Mündern mit vollen Lippen umzingelt sehen (nahezu eine Karikatur ihrer selbst: Julia Roberts beispielsweise). Es muß genauso viel Lust verursachen, *Euch* zu küssen. Kommt her zu mir, damit wir es uns beweisen können...

Donnerstag, 3. Februar 2005

Wer gratuliert mir

zu 1200 Tagen ohne Sex? Wenn schon die Post keine Gedenkbriefmarke rausgibt.

Was mich nicht umbringt, macht mich hart.

Derzeit überlege ich wieder über ein nettes auftragsgeschmiedetes T-shirt.

Z. B. Let's Spend The Night Together wär doch nett.

:-/

Montag, 31. Januar 2005

Rostrote Mähne

Gestern im Bus, zwei Sitze weiter vorn, saß eine Frau, etwa 28. Was ich von ihr sah, waren ihre Haare. Von Zeit zu Zeit sprach sie mit ihrer Nachbarin und drehte dabei den Kopf nach rechts.

Ich sag ja eigentlich immer: Mit den Ohren, nicht mit den Augen, soll man sich seine Leute aussuchen (gilt nicht nur für die Frauen). Heißt nicht, daß ich nicht empfänglich bin für Anblick, Duft und mehr. Wir sind Tiere. Von diesen Haaren konnte ich meine Augen nicht lassen. Rötlichbraun. Mit Strähnen nennt man das wohl. Etwa drei Schattierungen in „Streifen”. Rot kommt immer gut. Und feine, aber sehr markante Locken. Die Haaren immer in so Strähnen, ich sag mal, immer 1000 Haare zusammengefaßt, so daß sie lauter kleine, nicht Zöpfe, aber eben Mäander-Strähnen hatte. Und das in einer Dichte, mit einem Volumen, daß das gar nicht alles ihre Haare gewesen sein können. Alles perfekt gerichtet.

Ich gestehe: eine solche rote Löwin erregt meine Aufmerksamkeit. Ansonsten schien sie mir gar nicht so mein Typ zu sein.

Ich frage mich nun was Organisatorisches: Wieviele Menschen waren damit beschäftigt, an dieser Skulptur zu arbeiten? Wieviel Aufwand muß täglich getrieben werden, um diese Pracht zu erhalten? Wieviel Kunstharz ist eingearbeitet? Wieviele Dosen Spray? Braucht sie ein Spezial-Kopfkissen? Kostet das in einem Jahr mehr als mein Sommer-Urlaub?

Fragen eines Mannes, der genug damit zu tun hat, sich einmal im Monat die Fasson schneiden zu lassen und jeden Morgen bißchen Glibber reinzuschmieren.

Und noch mal: Die Liebe ist stärker als dünnes Haar.

Samstag, 11. Dezember 2004

schade

--- vorzeitig zu kommen (enttäuschend, weil sie enttäuscht ist)
--- selbst nicht stöhnen zu können

tut der Liebe keinen Abbruch

--- Mundgeruch am Morgen
--- Feuermale, Akne, Schuppen im Gesicht
--- orthopädische Beeinträchtigungen
--- Schweißgeruch (im Gegenteil)
--- Hörgerät
--- Brille
--- Narben (Narben sind ein Anziehungspunkt der Zuwendung)

lustig

--- wenn der eigenen Braut das trägerlose Kleid runterruscht
--- auf dem Höhepunkt zwanghaft lachen zu müssen
--- wenn es nötig ist, das Bett vorübergehend zu verlassen: der Ruf: „Beeil dich! Du hattest mich fast oben!”

(Ich seh schon: Es gibt im Sex nicht so viel Lustiges.)

abtörnend

--- keine Obszönitäten aussprechen zu dürfen, weil's die Frau als schmutzig empfindet
--- wenn die Frau deutlich obszöner ist als ich (nicht abtörnend, aber ambivalent)
--- extremistische Meinungen
--- verächtliche Einstellung zu anderen Menschen, zu Tieren, zum Grundgesetz, zu Zielstellungen anderer Menschen
--- lange Telefongespräche
--- Barthaare, die offensichtlich bewußt unrasiert bleiben (keine Frau kann für ihren Typ)
--- Borsten, die aus Warzen wachsen und offensichtlich so gelassen werden (Warzen sind zu tolerieren)
--- schlechte Zähne (sind gesteigert unerotisch)
--- Piercings
--- Tätowierungen
--- anstößige Kleidung (provozieren und gleichgültig tun, das ist anstößig)
--- militantes Auftreten (Fahrerin eines pinkfarbenen Motorrads, die die Tür mit einem Fußtritt öffnet)
--- abgelederte, dauergebräunte Haut
--- erstarrtes, voll geschminktes Gesicht
--- Modehörigkeit
--- mißgünstiges Verhalten anderen Frauen gegenüber
--- von einem 25 Jahre älteren, rumlungernden Mann angeschmachtet zu werden
--- Fragen wie „Liebst du mich gar nicht?”, „Liebst du mich nicht mehr?” „Wirst du weinen, wenn ich tot bin?” (O.K., die ist enttäuschend und zum Lachen gleichzeitig) oder gar „Ich meine: ob du mich wirklich wirklich liebst!”
--- tanzen müssen
--- um Immobilien oder Erbschaften kreisendes Denken
--- Ausbilderinnen-Mentalität
--- durchdringende Blicke der sezierenden oder ätzenden Art
--- Frage „Was denkst du jetzt?” oder stattdessen bloß: „Hmm???!!!”
--- Anweisung „Kannst du mal eben...”
--- angeklebte Fingernägel

°ei° °ie°e°°e°e°.

Rückschau, Umschau, Vorschau.





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