Mittwoch, 23. April 2008

Oh, wie unaufmerksam

Ich werde morgen durch eine Zerstreutheit mein e-mail-fähiges Handy zu Hause vergessen und den ganzen Tag Ruhe haben.

Das ist meine kleine schuftige Abwehr gegen die Koketterie, der ich seit fast einem halben Jahr an der Nadel hänge.

Die sich mit fast chatmäßiger Häufigkeit mit mir schreibt. Mich mit geschickten Äußerungen heiß macht und dann wieder anschweigt.

Entweder ich bin die beste Freundin (hihi), dann will ich gefälligst erfahren, wann und wie Busenfreundin ihre Regelschmerzen hat und brühwarm, wer sie wann wo wie angestarrt hat.

Oder ich bin ein Mann, dann bitte eine Sprache, die ich verstehe (uga, uga), und nicht wegducken.

Oder ein Freund, männlich, hetero, dann bitte warmherzig und respektvoll-zurückhaltend.

Es geht alles.

Aber keine Spielchen, von denen ich zu schielen anfange.

Und deswegen bin ich morgen fies. Laß meine Eier und mein Klapp-Handy aus Versehen zu Hause liegen.

Schlimm wie eh und je

Schon im Jahre 1980 habe ich erfolglos darüber gegrübelt, wie ich mich dem entziehen kann: Ich möchte geliebt und gestreichelt werden und werde doch nur geschnitten. Es war so, als ich 18 war, es ist jetzt so, wo ich 46 bin. Das ist der Kern dieses Blogs.

Ich wünschte, es gäbe eine Droge dagegen. Ich würde sie nehmen. Ich würde ihr verfallen. Ich habe seit Jahrzehnten die Schnauze gestrichen voll davon. So verachtet zu werden. Immer nur als der nette Bubi angesehen zu werden. Jüngstes Beispiel: „Ich mag dich. Sogar sehr. Aber ich will keine Beziehung mit Dir.”

Rings um mich rum nur glückliche Pärchen. Ich brauch nur Freitag Abend in die Stadt zu gehen.

Was hab ich an mir??!! Ich sehe nicht schlecht aus, ich bin sympathisch [das ist unumstritten], intelligent.

[edit 24/04/08 18:41] Diese unglückliche Verliebtheit ist wie ein schädliches Feuer, und es muß gelöscht werden. Ich kann versuchen, mich abzulenken. Durch Aktivitäten und auch durch andere Frauen. Den Kontakt mit ihr möchte ich nicht abbrechen, weil sie zu den loyalen Menschen gehört, für die man glücklich und dankbar ist. Das macht es jetzt aber nicht einfacher. [/edit]

Zunächst mal werde ich meinen größten Teddy mit ins Bett nehmen. Das hat mir schon als Kind geholfen. Wenn Ihr lacht: Das ist nichts Neues. Und man soll nicht lachen über jemand, der verzweifelt ist.

Es muß noch mehr geben, die so leiden wie ich.

Das sind Zusammenhänge, denen ich mich nicht entziehen kann. Die Ehe und die Familie stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes. Und wo kommen die kleinen Ehen und die kleinen Familien her? Aus dem Nichts?? Die Politiker sollen mir gestohlen bleiben mit ihrer Familienpolitik. Die geht mir so am Arsch vorbei.

Ich glaube nicht, daß man nach 30 Jahren noch was entdecken kann, was einem verborgen geblieben ist. Obwohl ich eine Menge (zweifelhafte) Schlauheiten gelesen habe in den letzten Monaten. Es wird wohl so bleiben, und der Schmerz wird nicht geringer werden.

°ei° °ie°e°°e°e°.

Rückschau, Umschau, Vorschau.





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