Wir sehen uns fast jeden Tag. Ich habe im Moment kaum freie Zeit. Arbeit, Kind betreuen; Restaurant, Kino, Kochen, in die Kiste *ü**en. Wir wohnen eine Dreiviertelstunde auseinander. Sie hat mein Kind kennengelernt, und beide finden sich nett.
Mein sehnlich geäußerter Wunsch nach einer festen, zärtlichen Partnerschaft mit lebenslanger Perspektive ist auf absehbare Zeit in Erfüllung gegangen. Schneller als ich es für möglich gehalten habe. Ehrlich gesagt beschäftigt mich das sehr. Zusammen ins Bett zu gehen ist nicht nur schön, sondern auch einfach (wenn denn die fiesen Hürden der Suche endlich genommen sind und das Vertrauen gewonnen ist). Aber zu bedenken: Waaas, ich soll mein Alleinwohnen aufgeben? Ich kann nicht mehr von 20 bis 10 Uhr durchsurfen, dann bis 16 Uhr schlafen, und keinen stört's. Und: wie wird es denn nun wirklich sein, mit 45 noch mal Vater zu werden? Und: Habe ich die Richtige gewählt? Will ich mit ihr bis ans Ende meiner Tage zusammenbleiben? Warum spüre ich keine irre Verliebtheit?
Das beschäftigt mich. Ist es zu rational, mir zu sagen: Ich weiß, wie ich gelitten habe, und jetzt fühle ich eine große Ruhe (statt Feuer), also ist es gut? Sie entspricht den meisten meiner Wunschvorstellungen, also: ideal. Warum sind die Menschen um mich herum verzückt, und ich nicht?
Am Anfang steht nach meiner Erfahrung immer erst mal ein Zusammensein mit Musik, Sekt und Bett. Und wie es dann „ernsthaft” weitergeht, dafür habe ich zu wenig Erfahrungen (die ich zu meiner Orientierung heranziehen kann).
Vielleicht liest sich das konfus. Ich wollte nur mal das schreiben, was mich neben den Antworten auf: „Ich vermisse dich.” und „Denke jede Minute an mich.” und „Liebst du mich?” beschäftigt, und was sie vielleicht zu sehr verunsichern würde. Sie ist in mich verknallt. Ich muß es für mich klären.