Besser Liebeskummer als gar keine Liebe
Der allernetteste Korb, den ich je bekommen habe. Und ich habe einige Körbe bekommen...
„Ab 21 Uhr” war vereinbart. 19:15 klingelte das Telefon. [...] fragte, ob es jetzt recht sei. Ja, in zehn Minuten. Sanfte Stimme. Alles ist offen. Obwohl: telefonieren, nicht sehen - ein ungünstiges Zeichen.
19:25. Sie eröffnete das Gespräch mit der Frage:
--- Wie geht es dir?
--- Ach, ganz gut. Und so, wie ich Dir geschrieben habe [nämlich, daß ich unausgesetzt an sie denken muß und ob wir es miteinander versuchen wollen].
--- der, ich kann dir das nicht geben, was du von mir erwartest. Sie sei sich darüber klargeworden, daß sie die Trennung von einem Mann noch verarbeiten müsse, den sie aber nie wieder sehen will. (Nach all den Stunden ist das glaubhaft für mich. Ihr wißt nicht, was sie so alles über ihn gesagt hat.)
Er ist ein *********, aber ich komme nicht so schnell über ihn weg. -- Ich würde dir gern meine Freundschaft anbieten.
--- So ein Kompromiß ist für mich nicht vorstellbar.
[...]
--- Ich kann nicht.
--- Ich muß das akzeptieren, und ich bin sehr traurig.
[...]
--- Fall jetzt nicht wieder in Deinen Dornröschenschlaf.
--- Nein, mach dir keine Sorgen. Wirklich. Ich habe einen Plan. Ich wollte möglichst viele Frauen kennenlernen. Ach, das ist peinlich. Du sollst nicht denken, du bist bloß eine Station auf einer Tour. Bei *Dir* bin ich hängengeblieben.
--- Ja, ich verstehe schon.
--- Ich hätte das für dich alles über den Haufen geworfen. Na ja.
--- Ich kenne so viele Frauen, die einen Mann suchen, der so ist wie du. (nee, ne !!!!!! Ach, jetzt komm.)
--- Aber ich nicht.
[...]
--- Nein wirklich, ich werde weitermachen. Weißt du, ich habe doch gesagt, daß ich mich mental vorbereitet habe. Und das habe ich auch so gemeint. Ich stehe über das Internet mit einer Community in Verbindung, die unterstützen mich...
--- Ein Chat-Room?
--- Na ja, so was Ähnliches. Ich kann es dir nicht näher erläutern. - Ich habe einmal in meinem Leben gechattet, und ich fand das oberflächlich. Was ich meine, das geht tiefer, und die unterstützen mich wirklich. Es ist eine Art gruppenpsychodynamischer Prozeß. Na ja, also, ich hab da auch bißchen was veröffentlicht, aber nur, äh...
--- Das ist schon in Ordnung. Ich weiß, daß du nie etwas tun würdest, was mir schadet. - Wirst du noch annoncieren?
--- Ja, am 24. erscheinen wieder drei Anzeigen von mir. Aber andere.
--- Das ist gut so, denn wenn es die gleichen sind, dann sprichst Du ja auch die gleichen Frauen an.
--- Also ich mach weiter. [...] Du hast mein Leben lang Privilegien bei mir.
[...]
--- Ja?
--- Ja.
--- Tschüß.
--- Tschüß.
*aufleg, zweite und dritte Bier trink, ins Bett sink 20:30*
Nein, nein, nein, ich werde keine wieder treffen wie sie. Oh mein Gott. Ich muß tückisch sein. Ich muß ihr auflauern. Ich muß für sie plakatieren lassen. Ich will meine Liebeserklärung auf der größten Anzeigetafel der Welt. Wartet den April ab. Ich bin verrückt.