Den ganzen Tag hat mich beschäftigt, daß ich am Montag Abend das erste erfolgreiche Blind Date meines Lebens haben werde (ich bin mal so voreilig). Wie es sein wird. Ob ich einer Frau gegenüber, mit der offensichtlich ein Anfangsverdacht auf Sympathie besteht, auf den Valentinstag Bezug nehmen soll.
Generell stehe ich jetzt dem Problem gegenüber, einerseits jeder Frau die Wertschätzung zu zeigen, die ihr das Gefühl gibt, sie sei die Einzige, mich andererseits an meine persönliche Vorgabe zu halten, daß ich mich dieses Jahr nicht binden will.
Ich will es nicht mehr so machen wie früher, daß ich mich der erstBesten an den Hals schmeiße. Das tut mann aus Mangel, aus Panik. Mittlerweile bin ich der Meinung, sich einigermaßen aufeinander einzustellen dauert mindestens ¼ Jahr. Wie also die Frauen hinhalten. Nach dem Telefongespräch, das ich gleich erwähnen werde, kommt mir Zarah 6 aber schon als ein Glücksfall vor. So wie das gestrige Telefonat mit ihr verlaufen ist.
Mental habe ich mich nicht wirklich danach gefühlt, mit dem anstehenden Rendezvous im Sinn eine weitere Kandidatin anzurufen. Tatsächlich rief etwa 21:50 Laszive 4 zurück. Das war zwar mehrfach von mir vorgeschlagen gewesen, aber eine Bestätigung von ihr war nicht so richtig erfolgt. - Es war eher eines von den Verhör-Telefonaten, aber doch abgemildert. Eröffnet mit den Worten: „Erzähl mal was über dich.” Es stellte sich heraus, daß sie im Leben genau das erreicht hat, womit ich gescheitert bin. Und daß sie im Vergleich zu mir vermögend ist. Eine vielbschäftigte Frau, viel unterwegs. Sie stellte die Frage, auf die ich vorbereitet sein mußte: Worauf ich aus bin. Ich sagte ihr, daß ich seit langem allein bin und nun meinen alten Trotz und Pessimismus überwunden und eine Offensive gestartet habe. Sie sagte mir, daß sie eine sehr autonome Frau sein, viel unternehme, viele Menschen kennenlerne, auch viele Männer. Ich: Aber warum hast Du Dich dann auf meine Anzeige gemeldet? Ja, meist sei es plumpe Anmache. Sie sehne sich schon manchmal nach einem Gespräch, nach einer Schulter zum Anlehnen, nach Haut (mir wurde ganz anders). Ich sagte ihr, ja, mir gehe das auch so. - Wie ich mir das vorstellen würde. Ich: Ja ich möchte mich langsam vortasten. Deswegen auch die Formulierung mit dem Kaffee. - Sie fragte mich, ob ich Erfolg mit der Anzeige habe, und ich legte ihr dar, daß ich in der Schwierigkeit sei, jeder der Frauen die Wertschätzung zu zeigen, daß sie sich nicht vorkomme wie eine von vielen. Was sich ergeben solle, das werde sich schon ergeben. Ich würde mich schon gern mal mit ihr treffen, ihr mal in die Augen schauen. Sie: Ja, das sei schon etwas anderes als ein Telefonat. Die kommende Woche habe sie keine Zeit, das Wochenende sei für ihre Kinder da. Sie werde sich wieder melden. - Also wenn Ihr mich fragt, sie wird sich nicht wieder melden. Übrigens hatte ich sie darauf hingewiesen, daß wir nicht die selbe Einkommensklasse seien. Das war für sie nicht so wichtig. Ich denke aber schon! Wenn sie sich einen 7-Euro-Cocktail bestellt, bestell ich mir ein 3-Euro-Bier. Mal als Beispiel.
Dieses Gespräch war aber interessant. Eine solche Mitteilung. Eine erfolgreiche Frau mit vielen Kontakten, und dann ein solch unerfüllter Wunsch. Das ist unklar. Übrigens, von ihrer lasziven Stimme, die sie auf Band hatte hören lassen, war da nicht mehr viel. Aber sie sprach ziemlich leise. Das wäre sehr interessant zum Nachdenken: Frauen und ihre Stimme. Die netteste Frau, mit der ich zusammen war, hat eine Stimme, also wenn wir uns im Bus unterhalten haben, hab ich insgeheim gedacht: „Mädchen, Du mußt den Leuten hier keinen Vortag halten!! Psst, psst.” Trotzdem eine Frau wie Gold.
Spätabends noch entdeckt, daß Diplomandin 5 mir eine SMS geschickt hatte, positiv wegen einem Treffen. „Auch mit Wein”. Ich habe ihr am nächsten Morgen geantwortet.