Schlimm wie eh und je
Schon im Jahre 1980 habe ich erfolglos darüber gegrübelt, wie ich mich dem entziehen kann: Ich möchte geliebt und gestreichelt werden und werde doch nur geschnitten. Es war so, als ich 18 war, es ist jetzt so, wo ich 46 bin. Das ist der Kern dieses Blogs.
Ich wünschte, es gäbe eine Droge dagegen. Ich würde sie nehmen. Ich würde ihr verfallen. Ich habe seit Jahrzehnten die Schnauze gestrichen voll davon. So verachtet zu werden. Immer nur als der nette Bubi angesehen zu werden. Jüngstes Beispiel: „Ich mag dich. Sogar sehr. Aber ich will keine Beziehung mit Dir.”
Rings um mich rum nur glückliche Pärchen. Ich brauch nur Freitag Abend in die Stadt zu gehen.
Was hab ich an mir??!! Ich sehe nicht schlecht aus, ich bin sympathisch [das ist unumstritten], intelligent.
[edit 24/04/08 18:41] Diese unglückliche Verliebtheit ist wie ein schädliches Feuer, und es muß gelöscht werden. Ich kann versuchen, mich abzulenken. Durch Aktivitäten und auch durch andere Frauen. Den Kontakt mit ihr möchte ich nicht abbrechen, weil sie zu den loyalen Menschen gehört, für die man glücklich und dankbar ist. Das macht es jetzt aber nicht einfacher. [/edit]
Zunächst mal werde ich meinen größten Teddy mit ins Bett nehmen. Das hat mir schon als Kind geholfen. Wenn Ihr lacht: Das ist nichts Neues. Und man soll nicht lachen über jemand, der verzweifelt ist.
Es muß noch mehr geben, die so leiden wie ich.
Das sind Zusammenhänge, denen ich mich nicht entziehen kann. Die Ehe und die Familie stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes. Und wo kommen die kleinen Ehen und die kleinen Familien her? Aus dem Nichts?? Die Politiker sollen mir gestohlen bleiben mit ihrer Familienpolitik. Die geht mir so am Arsch vorbei.
Ich glaube nicht, daß man nach 30 Jahren noch was entdecken kann, was einem verborgen geblieben ist. Obwohl ich eine Menge (zweifelhafte) Schlauheiten gelesen habe in den letzten Monaten. Es wird wohl so bleiben, und der Schmerz wird nicht geringer werden.
vielleicht
Aber sie sind immer noch verheiratet.
Greetz
spirit
Dieses verdichtet sich bei mir nun langsam zu einer Gesetzmäßigkeit. Auch ich selbst habe seit vielen Jahren beobachtet (und das hier bestimmt schon mehrmals geschrieben), daß jeder Schweinehund eine nette Freundin hat. Du bestätigst das eben wieder. Auch interessant das Muster aus russischen Volksmärchen, wo die Neuangetraute in den ersten drei Nächten den Mann (meistens ein Recke!) zu ersticken versucht und nur durch brutale (Gegen-)Gewalt eine fürderhin glückliche Ehe erreicht werden kann.
Meine Mutter, die erst in den letzten Monaten beginnt, erstaunliche Informationen und Hinweise "dazu" zu geben, sagte kürzlich zu mir, ich solle mal 2 % (!) Macho zeigen. Das Wort hatte ich noch nie von ihr gehört... Zwei Prozent, bin ich so ein Waschlappen? Sie kennt mich ja wohl doch sehr gut, und ich werde das beherzigen.
Da ich nicht weiß, wie das geht, Macho zu sein, werde ich zum Brainstorming mal einen eigenen Artikel dazu schreiben.
Wie kann ich jemanden lieben, der fies zu mir ist? Das geht mir gegen den Strich. Wenn ich so mit einer Frau umgehen muß, kann ich ihr weder meine Schmerzen anvertrauen (wofür sie sowieso schlecht geeignet sind) noch mein Haus überschreiben. Ich kann einfach nur versuchen, sie so zu täuschen und in den Beischlaf zu lullen, daß ich mich befriedigen und sie jederzeit austauschen kann. Wenn es das ist, was ich anstreben soll, dann muß ich meine Seele verkaufen.
Bestenfalls kann ich das als die Rolle ansehen, die mir im Guerilla-Kampf der Geschlechter nun mal zugefallen ist.
Verlogen das alles. Bin ich gleich wieder dankbar für Freundinnen, bei denen ich mich nett und waschlappig geben kann. Aber nicht zum Stoß komme. Man kann nicht alles haben.
Ich war gestern Abend betrunken und stinkig und so kam eine ziemlich unglückliche Formulierung in meinen Beitrag. Die habe ich jetzt abgemildert (ohne ihm seine Schärfe zu nehmen).
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